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Heft 252, Dezember 2011

 


Artikel Seite
Aktuelle Meldungen 329
Carsten Ehlers: Rainer Ehlers (18.9.1963 - 7.10.2011) zum Gedenken 332
Hans Peter Rehm: Bo Lindgren 27.2.1927 - 4.6.2011 336
Stephan Eisert:: Suite 339
Volker Gülke: Wochenend und Sonnenschein... 340
Bernd Gräfrath: Das Ende der Beweispartie 343
Endgültiger Entscheid im Jahresturnier 2008, Abteilung Zweizüger 346
Werner Keym: Die neue Schachvariante Chess 8/1 346
CHESS 8/1 (207. TT der Schwalbe) 347
Fritz Hoffmann: Tausch-Händel 348
Urdrucke 349
Lösungen der Urdrucke aus Heft 249, Juni 2011 358
Bemerkungen und Berichtigungen 373
Turnierberichte 374
Einladung zur Schwalbe-Jahreshauptversammlung 5. - 7. Oktober 2012 in Traunstein 379

 

Rainer Ehlers (18.9.1963 - 7.10.2011) zum Gedenken

Ein Nachruf von Carsten Ehlers (Braunschweig)

Am 7. Oktober verstarb, wie bereits im Oktober-Heft kurz vermeldet, mein Bruder Rainer, unser amtierender Sachbearbeiter für Mehrzüger, an den Folgen seiner schweren Krebserkrankung. Diese war 1989 während seines Studiums aufgetaucht und wurde damals zunächst scheinbar besiegt, freilich auf Kosten eines strahlengeschädigten rechten Beines, das immer mehr Probleme machte, so daß 2007 der Unterschenkel amputiert werden mußte. Die Krebserkrankung kehrte jedoch 2005 in Form von Lungenmetastasen zurück, gegen deren Wachstum es kaum ein Mittel gab.

wb

Mit dem Problemschach kamen wir über die Schachecke der Landeszeitung für die Lüneburger Heide (kurz: LZ) Ende 1986 in Berührung, damals redigiert von Godehard Murkisch. Ein Zweizüger von Wichard von Alvensleben mit sehr versteckter Lösung faszinierte uns, danach versuchten wir uns oft im Team an der Lösung der Urdrucke. Nach zwei Jahren begannen die ersten Kompositionsversuche, und von Anfang an zeigte Rainer hier mehr Talent als ich. 1989 erschien in der LZ sein Erstling, ein Dreizüger. Als Godehard Murkisch 1999 die LZ-Schachecke nach 20 Jahren abgeben wollte und die Zeitung sie durch eine reine Nachdruck-Ecke ersetzen wollte, gehörte Rainer zu den Vorkämpfern für einen Erhalt. Auf seine Initiative hin gingen Protestschreiben einer Reihe namhafter Schachfreunde bis hin zu Großmeistern bei der Chefredaktion ein - mit Erfolg: man folgte nun Murkischs Vorschlag, die Redaktion Hanspeter Suwe zu übertragen.
Als regelmäßiger Teilnehmer an der Lüneburger Problemrunde, die bis heute halbjährlich stattfindet und die er nach dem Tode Winfried E. Kuhns, der uns in seiner ureigenen Art den liebevoll-ironischen Namen "Ehlers-brothers" gegeben hatte, zusammen mit mir organisierte, beschritt Rainer auch den steinigen Weg der Nachwuchssuche und -pflege, z. B. mit Aushängen an der Uni. Leider blieb das Echo darauf gering.

Im Jahr 2002 organisierte Rainer mit Winfried E. Kuhn und Claus Wedekind, die leider 2004 verstarben, das Schwalbe-Treffen in Bad Bevensen. Als er kurz darauf gefragt wurde, ob er in Nachfolge von Gerhard E. Schön die Mehrzügerspalte in der Schwalbe übernehmen würde, hatte er sich längst auf orthodoxe Mehrzüger spezialisiert. Dennoch war er überrascht, daß man ihm als relativem Neuling die Kompetenz zutraute. Er selbst tat es und leitete die Spalte von Juni 2003 bis Oktober 2011 mit großem Engagement, in den letzten Jahren assistiert von mir. Schwache eingesandte (insbesondere nicht auskomponierte) Probleme bereiteten ihm schlechte Laune, eine schöne Einsendung konnte ihm den Tag aufhellen. Er prüfte kritisch den Gehalt der Einsendungen und ging Streit um Themendefinitionen nicht aus dem Weg. Obwohl er stets um die Sache bemüht war, resümierte er noch vor kurzem, er habe wohl eine Handvoll Komponisten vergrault, die mit seiner Einschätzung ihrer Aufgaben nicht einverstanden gewesen seien - für acht Jahre Spaltenleitung aber bekanntermaßen keine hohe Zahl. Andererseits erschienen mehrere Aufgaben, zu denen er im Hintergrund Verbesserungen beigetragen hatte.
Anfragen, ein Preisrichteramt zu übernehmen, erteilte Rainer allerdings stets eine Absage. Abgesehen von dem Zweifel, sich beizeiten aufraffen zu können, konnte er seinen Gesundheitszustand nie für lange Zeit in die Zunkunft abschätzen. Die Mehrzüger-Rubrik der Schwalbe übernimmt nun mit Hans Peter Rehm ein Experte, wie man ihn sich renommierter und kompetenter nicht wünschen kann.

Krankheitsbedingt hat Rainer nie sein Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen oder einen Beruf ausgeübt. Neben dem Problemschach und allen Sparten der Naturwissenschaften, in denen er über ein hervorragendes Wissen verfügte, interessierten ihn auch Reime und Wortspiele. So trug er eine ganze Reihe von Schüttelreimen zum Thema Schach zu dem Büchlein Wenn mich der Wecker wachschellt..., 2007 herausgegeben von Andreas Thoma, bei. Zu Hans Peter Rehms Siebenzüger (1. Preis Die Schwalbe 1993) reimt er darin: "Rehms Damentänze füllen Hallen, auch wenn dort keine Hüllen fallen", und zu den Schwalbe-Förderungsturnieren fiel ihm ein: "Zipf tut sich allenthalben schwer: Wo kriegt man Nachwuchs-Schwalben her?"

Bis zu seinem Tod hat Rainer ca. 47 Aufgaben (drei davon zusammen mit mir) veröffentlicht, von denen über 20 ausgezeichnet wurden, sechs davon mit Preisen. Bekannt und ausgezeichnet wurde Rainer vor allem wegen seiner logischen Mehrzüger mit Schnittpunktkombinationen, ganz vereinzelt komponierte er auch Zwei- und Dreizüger und Retro- und Hilfsmattaufgaben. Da er in letzterem Genre zunächst nicht unter seinem Namen auftreten wollte, entwickelte er ein Pseudonym in Form eines Anagramms: als Lars Rügenheuer, Berlin = Rainer Ehlers, Lüneburg nahm er an mindestens einem Turnier teil.

Im Mehrzüger war ihm immer wichtig, neue Ideen, Themen oder zumindest Themenkombinationen zu entwickeln. So kommt es, daß sein Gesamtwerk sich nicht durch Quantität auszeichnet, das Studium seiner Aufgaben sich aber oft lohnt, um einen neuen Gesichtspunkt im Bereich der orthodoxen Mehrzüger zu entdecken. Der These, der orthodoxe Mehrzüger sei inhaltlich ausgeschöpft, widersprach er so nicht nur in Wort, sondern auch mit Taten. Kompositions-Hindernisse führten dazu, daß er eine Aufgabe liegenließ und nach Monaten oder Jahren wieder anfaßte. Manchmal erzählte er, er sei mit dem entscheidenden Kniff vor Augen nachts hochgeschreckt, oder die optimale Stellung sei ihm urplötzlich beim Zähneputzen eingefallen. Selbst formal bereits korrekte Aufgaben blieben oft liegen, weil er die Erfahrung gemacht hatte, daß ihm nach Monaten noch eine Verbesserung oder Erweiterung einfiel. Einmal geschah dies auch gezwungenermaßen: einen Achtzüger, eingesandt zum Turnier NDS Schachbund 75, hatte der Preisrichter aufgrund eines Computerfehlers fälschlicherweise als inkorrekt disqualifiziert. Nachdem der Ärger sich in Elan zum Weiterkomponieren gewandelt hatte, feierte Rainer sieben Jahre später - die Aufgabe war um zwei Steine und vier Züge angewachsen - mit dem 1. Preis im Johandl-Turnier (Die Schwalbe, April 2007) seinen wohl größten Erfolg. Rainers ambitionierte Kompositionen wurden oft erst gestoppt durch die verfügbare Anzahl an Figuren, obwohl er durchaus auf Materialökonomie bedacht war. In den letzten Jahren arbeitete er intensiv an einem Batterie-Thema, welches er gerne etablieren wollte. Hierzu wird posthum noch eine Aufgabe erscheinen, da mir eine korrekte Aufgabe vorliegt, die Rainer immer noch zu erweitern suchte. Prüfstellungen im PC und einige Aufzeichnungen kann ich hoffentlich in dem einen oder anderen Fall auch noch zu einer Veröffentlichung bringen.

Hier nun eine Reihe von Beispielaufgaben aus seinem Schaffen:

Tagesspiegel Berlin
23.08.1992

wKd2, wLa4h8, wSe4f8, wBd3, sKd5

#5 (6+1)

A: Weiß kommt nur mit einem Figurenopfer zum Ziel: 1.Ld4! K:d4 2.Lb3 Ke5 3.Ke3 Kf5 4.Le6+ Ke5 5.d4# (Idealmatt). Sechs der ersten zehn Veröffentlichungen Rainers waren Miniaturen, erst ab Mitte der 90er Jahre begann das Streben nach immer inhaltsreicheren Aufgaben.

The Problemist Supplement
V/1997

wKg8, wTb8d8, wLd7, wSa8e7, wBb5b7c2c6d4f2f3f6, sKc4, sBb6f4f5f7

#6 (14+5)

B: Nach 1.c7? Kc3 2.c8D+ kann die weiße Übermacht den sK nicht mehr einfangen. Opferbereitschaft ist hingegen angesagt: 1.Sd5! K:d5 (andere Antworten führen zum Matt im 5. Zug) 2.Le6+ K:e6 3.Td6+ K:d6 4.Sc7 K:c7 5.Td8 K:d8 6.b8D# Fünf konsekutive Figuren-Hineinziehungsopfer, eine unerreichte Rekorddarstellung des Nolcken-Themas! Bescheiden "nur" zum Supplement eingesandt, erfuhr dieses Problem durch einen nachfolgenden Artikel von Stephen Rothwell (The Problemist Supplement Jan. 1998) eine adäquate Würdigung. Über lösungserleichternde Satzfluchten muß man freilich hinwegsehen.

Jubiläumsturnier 50 Jahre
WELT-Schachecke 1998

3. Preis

wKf2, wTc5d6, wLh3, wSb4b5, wBc3d4f5h4, sKe4, sTb6e8, sLa8, sSa7, sBa6e5f3f4

#6 (10+9)

C: Das Probespiel 1.Te6? (dr. 2.Tc:e5#) dringt durch nach 1.- Tb:e6? 2.T:e5+ T:e5 3.Sd6#, nach 1.- T:b5? 2.Lf1 K:f5 3.Lh3+ Ke4 4.Tf6 5.Lf5# und auch nach 1.- Ld5? 2.T:e8 Te6 3.T:e6/3.Sd6+ 4.#, scheitert aber an 1.- T8:e6! Der Versuch 1.T:b6? (dr. 2.Sd6#) scheitert nicht an 1.- a:b5? 2.Lf1 K:f5 3.Lh3+ Ke4 4.Tf6 5.Lf5#, wohl aber an 1.- S:b5! Richtig ist 1.Lf1! (dr. 2.Ld3#) K:f5 2.Lh3+ Ke4 3.Tf6 (dr. 4.Lf5#) T:f6 4.Le6 (besetzt den Schnittpunkt) T8:e6 5.Sd6+ T:d6 6.T:e5#, 4.- Tf:e6 5.T:e5+ T:e5 6.Sd6# Ist im Vorplan der wBf5 als hinderliche Masse beseitigt, wird ein kritischer Zug erzwungen, so daß anschließend ein doppelwendiger Plachutta möglich ist.

Schach in
Schleswig-Holstein 2003

1. Preis

wKa8, wTc7, wLd4h1, wSd6, wBa6a7b4c2c5, sKe6, sBc6d5f2f6g5g6

#4 (10+7)

D: Thematische Verführung ist 1.Kb7? (dr. 2.a8D und auch 2.K:c6) f1D! 2.a8D Db5+! Es gelingt Weiß, auf subtile Weise eine schwarze Unterverwandlung zu erzwingen: 1.Lf3! (droht vollzügig 2.Lg4+ f5 3.Se8! 4.Sg7#) kann nicht durch 1.- f1D? abgewehrt werden, aber mit 1.- f1T! will sich Schwarz ins Patt retten: 2.Lg4+? Tf5 3.Se8? patt. Nun aber geht unter Reduzierung der Drohung das Probespiel: 2.Kb7! (droht nur noch 3.a8D) Tb1/Th1 3.K:c6 4.L:d5#. Vermutlich die erste Darstellung der seltenen Holst-Umwandlung in T oder L, bei der die Umwandlungsfigur vor dem Patt noch einmal zieht. Im Nachhinein bereute Rainer, diese Aufgabe nicht zum FIDE-Album eingesandt zu haben. Mit Aufgaben aus dem Zeitraum 2007-2009 ist das geschehen. Schade, daß Rainer nicht mehr erleben kann, daß ihm (hoffentlich) die Wertschätzung einer Veröffentlichung im FIDE-Album zuteil wird.

The Problemist
XI/2007

Lob

wKh8, wDe1, wTe4, wLc1h5, wSd2g5, wBb2b3d5e3f3, sKd3, sDd1, sTa4c7, sLe7h7, sSc8h1, sBa6c2c4d6e2f7g7

#7 (12+15)

E: Analog zum finnischen Nowotny (Weiß besetzt einen Schnittpunkt, auf dem bereits ein schwarzer Stein steht) ist dies vermutlich die Erstdarstellung eines finnischen Plachuttas (zumindest) im Mehrzüger. Versucht man die Schnittpunktbesetzung mit 1.S:c4? (dr. 2.Dc3#/Td4#) sofort, pariert 1.- Lf6! Also besser 1.Sh3? (dr. 2.Sf4#) Lg5? 2.S:c4!, aber 1.- g5! wehrt ab. Nach 1.Se6? (dr. 2.Sf4#) ist 1.- g5? hingegen falsch, es folgt 2.Td4+ K:e3 3.S:c4#/Sf1#, doch Schwarz pariert einfach mit 1.- f:e6! Versucht Weiß entsprechend, f:e6 per Beugung auszuschalten mit 1.Lg6 f:g6 2.Se6?, so fehlt am Ende die Deckung von f3: 2.- g5! 3.Td4+ K:e3 4.S:c4+/Sf1+ K:f3! Weiß muß daher in einem weiteren Vorplan erst noch die hinderliche Masse des wBe3 loswerden, um Drohzuwachs herzustellen: 1.Lg6! (dr. 2.Sd~\ 3.Dc3#/Td4#) f:g6 2.Td4+ K:e3 3.Te4+ Kd3 4.Se6 (droht 5.Sf1 6.Dc3#/Td4# und nun auch 6.Te3#) Lg5 5.S:c4 (endlich erfolgt die Schnittpunktbesetzung) Ta:c4 6.Dc3+ T:c3 7.Td4# bzw. 5.- T7:c4 6.Td4+ T:d4 7.Dc3#. Nach 1.- L:g6 folgt 2.S:c4 Lf6 3.Sh3 Le5 4.Dc3+/Sf4+ 5.#. Zum finnischen Plachutta komponierte Rainer mehrere Aufgaben und plante auch einen Artikel für die Schwalbe.

Springaren 2009

Geburtstagsturnier Bo
Lindgren 80 Jahre

1. Preis

wKe1, wDh4, wTa1c7, wLb3e5, wSa8f3, wBa4b5e4, sKc5, sDh8, sTd8g6, sLc8g5, sSf7g7, sBb4c3c6d7e3g3h6

#7 (11+15)

F: Versucht Weiß, den "erahnbaren" Plachutta-Schnittpunkt auf d6 zu nutzen mit 1.Td1? (dr. 2.Td5#) d5 2.Ld6+?, so folgt einfach 2.- K:d6! Nach 2.e:d5!? (dr. 3.Dc4/Dd4#) kann Schwarz nur mit Hilfe einer Unterverwandlung abwehren: 2.- L:h4! 3.d6 (dr. 4.T:c6# und 4.Td5#) g2+ 4.Ke2 g1S+! 5.S:g1 Tg2+! Eine starke Verführung ist auch 1.D:g3? (dr. 2.Ld4#), da der Schnittpunkt mit Schachgebot besetzt werden kann und ein zweites Mal gedeckt ist. 1.- Se6/Sh5? 2.Td1 Sf4 3.D:f4 Lh4+ 4.D:h4 Tg1+ 5.S:g1 D:e5 6.De7+! D:e7/d6/Sd6 7.Td5#/T:c6#/D:e5#. Die Wirkungslinie der wD wird hier von g3-d6 wieder nach h4-e7 verlagert (weißer Römer). Schwarz hat aber einen Ausweg mit 1.- S:e5! 2.D:e5+ d5 3.T:c6+ T:c6 4.Td1 Lh4+ 5.Ke2 Dg8? 6.Td4 7.Tc4#, wenn er d5 deckt mittels 5.- Le6! In der Lösung gibt Weiß die Deckung für d6 zuerst sogar auf und opfert mit Tempo den wL, der sich als hinderliche weiße Masse herausstellt: 1.Ld4+! Kd6 2.Lc5+ K:c5 3.e5 L:h4 4.\OOO\ d5 5.e:d6 e.p.! und nun T8:d6/Tg:d6 6.T:c6+/Td5+ T:c6/T:d5 7.Td5#/T:c6#. Erstmalig wird hier ein Plachutta-Schnittpunkt per en-passant-Schlag besetzt. Paradenwechsel vor den weißen Mattzügen werden ebenso gezeigt wie ein maskierter schwarzer Römer des sL (Wirkungslinie g5-c1 wird auf h4-e1 verlagert). Unter Einschluß der schwarzen Parade 4.- g1S+ im Probespiel ist auch noch ein Valladao-Task auszumachen. Neben dem Johandl-Turnier-Preisträger hielt Rainer dies für seine beste Aufgabe.

Lüneburger Landeszeitung
09.01.2010, Fassung 2011

Godehard Murkisch zum
70. Geburtstag gewidmet

wKa7, wTd8, wLc2d4, wSb5e6, wBa4b2f3g6, sKc6, sTd1d2, sLc1f1, sSg4, sBc3c5c7d5e3e7f5h7

#6 (10+14)

G: Daß Rainer seinen Wurzeln treu blieb, aber auch, daß er immer wieder nach neuen Themen suchte, davon legt die Widmungsaufgabe Zeugnis ab. Sie erschien in der LZ, die seit 1999 von Hanspeter Suwe redigiert wird und eine der wenigen verbliebenen Zeitungsecken mit Originalen und Löserwettbewerb ist. Verführung ist hier 1.g7? (dr. 2.g8D) Sf6? 2.L:f6 Tg2 3.L:f5 L:b5 4.L:e7 5.Sd4+ c:d4 6.Ld7#, abwehren kann aber 1.- Sh6! 2.Lb3 (dr. 3.L:d5#) c4? 3.La2! Sf7 4.g8D Sd6 5.T:d6/S:d6 6.De8#, wenn Schwarz richtig 2.- T:d4! spielt. Die Probe 1.Ka6? mit der Idee 2.Sa7 scheitert an der Fesselung des wS. Eine einfache Verstellung des sLf1 reicht nicht aus, weil zwei Tempi fehlen. Daher wird die Läuferlinie per Mausefallen-Thema verstopft: 1.g:h7! (dr. 2.h8D 3.De8+) Th2 (Schwarz öffnet die Falle) 2.L:f5 (dr. 3.Td6+ 4.Sd8#) c:d4 (die Rückwand) 3.Ld3 (der Speck, es droht 4.Sb:d4#) T:d3 (die Maus geht in die Falle) 4.b4 (dr. 5.S:d4+ T:d4 6.S:d4#) Thd2 (Rückkehr, die Falle schnappt zu) 5.Ka6 6.Sa7#. Auf 1.- T:d4? folgt 2.f:g4 mit Matt im 5. Zug. Alle bisherigen Aufgaben mit Mausefallen-Thema zeigen die Einsperrung durch einen weißen Stein. Bei dieser Erstdarstellung einer schwarz-schwarzen Mausefalle muß Schwarz auch noch diese Rolle übernehmen. Leider gelang Rainer kein guter Schlüssel. Die Erstfassung von 2010 (9+12 Steine) enthält weniger Holz, aber störendes Nebenspiel.

 


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