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Hemmo Axt: Gerhard W. Jensch 27.1.1920 - 26.10.1990 | 426 |
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Rainer Kuhn: Informalturnier Rochade Europa 2012/2013, Hilfsmatts | 443 |
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Lösungen der Urdrucke aus Heft 298-1, August 2019 | 454 |
Bemerkungen und Berichtigungen | 477 |
Buchbesprechung | 478 |
 
Gerhard W. Jensch 27.1.1920-26.10.1990
von Hemmo Axt, Frasdorf
In diesem Januar wäre Gerhard W. Jensch 100 Jahre alt geworden, und aus diesem Anlass soll an ihn erinnert werden.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts gehörte GWJ zu den prägenden Gestalten im Problemschach, auf nationaler und internationaler Ebene. Zunächst war er ein starker Partiespieler, aber schon bald wandte er sich auch dem Problemschach zu, bemerkenswert früh - sehen Sie einmal aufs Erscheinungsjahr der I unten! Eigentlich lag Schach + Kunst = Schachkomposition bei ihm nahe, war er doch vielseitig künstlerisch interessiert (zum Beispiel arbeitete er nach dem Krieg als Regieassistent an der Frankfurter Oper). Das machte das Zusammensein mit ihm so spannend, es wurde halt nicht nur problem-fachgesimpelt auf der Dachterrasse seines Alterssitzes in Ligurien, mit Blick über die Olivenhügel hinab bis zum Meer, an klaren Morgen bis Korsika, an lauen Frühsommerabenden beim Chor der Nachtigallen, da ging es um Philosophie, Musik, Literatur ...
Noch einmal kurz zu seinen Verdiensten: Maßgeblich beteiligt war GWJ an der Gründung der PCCC, der Permanenten Kommission für Schachkompositionen der FIDE, 1956, und dort lange Jahre der Delegierte des DSB, gehörte dann dem Präsidium an, von 1971 bis 1974 als deren Präsident. 1974 organisierte er die FIDE-Tagung in Wiesbaden.
Auch national war er aktiv, ab 1962 als Vertreter des Problemschachs im erweiterten Vorstand des DSB. Für uns Schwalben ganz wichtig: Er setzte sich für die Aufnahme der Schwalbe in den DSB ein, die dort 1971 beschlossen wurde und 1972 erfolgte.
Publizistische Tätigkeiten waren ebenfalls vielfältig - Schachspalten imWiesbadener Kurier und derSüddeutschen Schachzeitung, vor allem aber brachte er den Problemteil desSchach-Echo auf ein hohes Niveau von internationaler Geltung. GWJ zeigte sich offen gegenüber neuen Entwicklungen im Märchenschach, die auch imSchach-Echo ihren Platz fanden.
Natürlich muss man hier seine Erfindung des Stereoschachs erwähnen, eine hochinteressante Variante des Raumschachs, sehr gut spielbar (wenn man ein Modell parat hat), es gab sogar ein internationales Turnier in Vasia. Dass es sich nicht sehr verbreitete, lag sicher daran, dass man dazu unbedingt ein dreidimensionales Modell benötigt. (Deshalb habe ich auch kein Stereoschachproblem ausgesucht.)
Erstaunlich, dass GWJ da noch zum Komponieren kam, wenn auch nicht in dem Umfang, den er sich oder wir uns gewünscht hätten. Ich habe sechs Aufgaben herausgesucht, andere als die, die 1990 anlässlich seines 70. Geburtstags und seines Todes im gleichen Jahr sowie zum 25. Todestags 2015 in der Schwalbe zitiert wurden. Eine meiner Lieblingsaufgaben von GWJ erschien da schon in Heft 121 und Heft 275, es ist der Achtzüger.
An GWJ erinnere ich mich immer wieder gern.
I) Gerhard W. Jensch
Höchster Kreisblatt 1934
Mittelrheinmeister
Dr. Leo Grimm
zum Andenken
#5 (4+10)
II) Gerhard W. Jensch
White-Gedenkturnier
1952-1953
Lob
#2 (7+8)
III) Gerhard W. Jensch
1. Internationales
Problemturnier des
Schachvereins Dortmund-
Hombruch-Barop
1951
3. Preis Dreizüger
#3 (5+7)
IV) Gerhard W. Jensch
Süddeutsche Schachzeitung
1953
Gewinn (7+10)
V) Gerhard W. Jensch
Probleemblad 1969
2. ehrende Erwähnung
h#4 (3+12)
VI) Gerhard W. Jensch
Schach-Echo 1969
3. Preis
s#3 Längstzüger (9+9)