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Babson à la carte
von Peter Hoffmann, Braunschweig
Als weiteres Ergebnis meiner Bemühungen, mit der 1986 entwickelten Babson-Matrix möglichst viele der 24 denkbaren Typen darzustellen, möchte ich mit der Nr. 6 die Abfolge DD-TS-SL-LT präsentieren. Folglich haben sich alle in Heft 239, Okt. 2009, S. 260 aufgeführten fraglichen Kombinationen als realisierbar erwiesen, sodass sich die Gesamtzahl auf nunmehr 8(!) erhöht und das Maximum erreicht sein dürfte. Übrigens zeigt die Nr. 6 erstmalig die Verbindung SL. Ein zweiter Urdruck (Nr. 8) betrifft den Babson DL-LT-TD-SS (vgl. Heft 243, Juni 2010, S. 514), der jetzt ohne Umwandlungsfigur dargestellt ist. Somit ließ sich das Thema bei allen Aufgaben mit dem normalen Figurensatz erfüllen.
Ein Blick auf die Historie gemischtfarbiger Umwandlungen ohne durchgehendes Echospiel bringt Erstaunliches zu Tage, denn bereits 1912 verwirklichte S. Herland - mit zwei weissen Umwandlungsbauern - die Abspiele DS-SD-TL (The Theory of Pawn Promotion, S. 238). Ein Jahr später kam es zur Premiere von DD-LL-ST (W. Pauly, Magyar Sakkujsac), eine frühe Annäherung an den Typ der Nr. 4, und 1968 demonstrierte M. Stosić in Probleemblad die schwarz-weisse AUW mit den Komponenten DT-LS. Schließlich sei noch an zwei Umsetzungen der Kombination DS-SD-LT erinnert (J. Mayer, Thèmes 64 1968 und F. Fargette, Deutsche Schachblätter 1969). Wie es scheint, wurde sonstiges Neuland nicht in Angriff genommen. Respekt vor der Herausforderung oder gedankliche Fixierung auf die Idee des klassischen Babson?
In den Jahren 2002/2003 experimentierte ich mit zyklischen Umwandlungen, erreichte mit anderen Schemata unter Verzicht auf die Einsperrung des schwarzen Läufers vier 3/4 Umsetzungen (vgl. Heft 199, Feb. 2003, S. 16 sowie Heft 201, Juni 2003, S. 129/130) und beschloss danach, den '86er Babson in Richtung kompletter Zyklus zu bearbeiten. Die über Jahre nicht beachtete Matrix, ein "schlafender Riese", begann immer neue Früchte zu tragen, die dem Riesen jedoch zäh und in zahlreichen Anläufen abgerungen werden mussten.
Joseph Ney Babson initiierte den Task vor fast 100 Jahren (1913) und veröffentlichte wenig später die erste Darstellung im Selbstmatt (1914). An der Weiterentwicklung seiner Idee im orthodoxen Mehrzüger hätte er gewiss Freude gehabt, auch wenn vor allem den zyklischen Stücken die Schwierigkeit ihrer Realisierung anzumerken ist (diverse Mehrfachfortsetzungen). Ich habe mich entschlossen, die Anordnung der 8 bewältigten Typen nicht nach konstruktionstechnischen, sondern "alphabetischen" Kriterien vorzunehmen und zwar in der Reihenfolge volles Echo (Nr. 1-2), reziproke Anteile (Nr. 3-5), zyklische Anteile (Nr. 6-8) und voller Zyklus (Nr. 9).
Eine Anmerkung zur Bezeichnung der Typen: Der Tradition entsprechend beginne ich mit der schwarzen Damen-UW und lasse danach die Zugehörigkeit zu den oben genannten Gruppen sichtbar werden, wodurch die übliche Reihenfolge der Varianten (D/T/L/S) bei der Nr. 4 und Nr. 6-9 nicht mehr gegeben ist. Auch in den Lösungen erscheinen die thematischen Züge lediglich als Buchstaben - die schwarzen Umwandlungen erfolgen still, die weißen mit Schlag (Ausnahme Nr. 2).
Bis heute gibt es keinen Babson Task mit den Verbindungen DS, LD, LS und 16 Kombinationen warten auf ihre Erstdarstellung. Oder ist 8 die magische Zahl, die den Endpunkt des orthodoxen Babson markiert?
1 Peter Hoffmann
Die Schwalbe 1986
Version DS 2009, 1. Lob
#4(15+9)
DD-TT-LL-SS
2 Karlheinz Bachmann
Martin Hoffmann
Peter Hoffmann
Die Schwalbe 1988
3. Preis
#4(14+6)
DD-TT-LL-SS
3 Peter Hoffmann
Die Schwalbe 2008
1. Ehrende Erwähnung
#4(14+9)
DD-TL-LT-SS
4 Peter Hoffmann
Die Schwalbe 2009
#4(14+7)
DD-TS-ST-LL
5 Peter Hoffmann
Die Schwalbe 2010
#4(15+8)
DT-TD-LL-SS
6 Peter Hoffmann
Urdruck
#4(14+9)
DD-TS-SL-LT
7 Peter Hoffmann
Die Schwalbe 2008
#4(16+9)
DT-TS-SD-LL
8 Peter Hoffmann
Urdruck
#4(14+10)
DL-LT-TD-SS
9 Peter Hoffmann
Schach 2005
Spezialpreis
Tim Krabbé gewidmet
#4(15+8)
DL-LT-TS-SD
10 Jean Mayer
Thèmes 64 1962
Mémorial Segal
3. Preis
#3(9+6)
DD-LL-SS
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