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Entscheid
im Informalturnier 1999, |
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Entscheid
im Informalturnier 1999 der Schwalbe Abteilung: Hilfsmatt Preisrichter: Günter Büsing als Auszug im Internet |
Einhundertundsechs
Aufgaben (43 h#2, 29 h#3 und 34 mehrzügige) waren zu beurteilen
und es war nicht nur die Quantität, die beeindruckte,
sondern auch die Qualität, insbesondere bei den Mehrzügern,
die die Beschäftigung mit den Aufgaben hier zu einer wahren Freude
machte. Weshalb ich diesen Genuss so in die Länge zog, kann ich
eigentlich selbst nicht erklären. Schon im Herbst 2000 war die
Arbeit weitgehend getan und blieb dann mehr als zwei Jahre unangetastet
liegen, ohne dass ich die nötige Ruhe fand, mich an die schwierige
Aufgabe der endgültigen Reihung zu machen. Schon nach einer ersten Durchsicht war mir klar, den kaum mit den Zwei- und Dreizügern zu vergleichenden mehrzügigen Hilfsmatts eine separate Abteilung zuzuteilen. Nach viel Hin und Her entschied ich mich sogar für eine Dreiteilung: Wesentlicher Grund dafür waren letztendlich die qualitativen Unterschiede, die dazu geführt hätten, dass (nach einigen technischen Abstürzen) die Zweizüger kaum auf den vorderen Plätzen vertreten wären. Daher habe ich lieber von vornherein Äpfel von Birnen getrennt... |
1.
Preis: 10320 von Chris. Feather a) 1.Dd6 (De7/Df8?) Lg8 2.Kg6 Df7#; b) 1.Df8 (Dd6/De7?) Lf7 2.Kg4 De6#; c) 1.De7 (Df8/Dd6?.) Le6 2.Kg5 Dd5# Drei weiträumige dualvermeidende Entfesselungen des wL, gefolgt von drei wLD-Bristols, die parallel zu den weitgreifenden Bewegungen der sD verlaufen und das gesamte Bewegungsbild so noch besonders eindrucksvoll betonen. Es ist erstaunlich und wirkt sehr elegant, dass die Züge der sD mit so wenig Aufwand eindeutig gemacht werden können. Das Gegenstück mit orthogonalem Spiel, vom gleichen Autor kurz vorher publiziert, ist aufwendiger und weniger attraktiv als 10320 (A: 1.De2 Th3 2.Kg4 Dg3#; 1.De1 Tg3 T:e5 Df3#; 1.Dg2 Tf3+ 2.K:e4 De3#), da hier statt der gleichgerichteten, sehr zielstrebig wirkenden langen Damenzüge nur kurze Trippelschritte gezeigt werden. Außerdem wirkt die vorliegende Komposition durch die einheitlich vom sK ausgeführten 2. sZüge geschlossener. Abteilung II: Hilfsmatt-Dreizüger 1. Preis: 10460 von Wiktor Sysonenko 1.Le8 La2 2.Tb3 Le7+ 3X4 L:b3#,- 1.Te5 Ta3 2.Lb3 Lg5 3.Kc3 T.-b3# Hier wird das Maslar-Thema (wLangschrittler zieht kritisch über das spätere Mattfeld des sK hinweg, wird danach von einem sStein verstellt, den er dann im Mattzug schlägt; Definitionen zu Maslar und verwandten Themen siehe Preisbericht zum P. Kniest-MT in Heft 182, S. 395) auf überzeugende Weise in zusätzliches Linienspiel eingebettet: einer der wThemasteine wird unter Öffnung der thematischen Linie entfesselt, der andere verbleibt in seiner Fesselung. Beide Lösungen sind zu einem harmonischen Ganzen verwoben, bei dem in den beiden Phasen bei Weiß und auch bei Schwarz ein Funktionswechsel von T und L erfolgt und in beiden Lösungen alle thematischen sSteine aktiv sind. Die Konstruktion wirkt ausgesprochen locker und leicht; nur drei sSteine sind zur Abwehr von NLs auf dem Brett. Eine überzeugende Komposition, die gleich so klassisch wirkt, dass man glauben möchte, so etwas müsse es schon geben haben - aber die Suche nach Vergleichbarem hat nichts Schwerwiegendes erbracht, nur aufgezeigt, dass einzelne Elemente dieser Komposition schon mit dem Maslar-Thema kombiniert wurden, ohne ihr von der Konzeption her auch nur nahe zu kommen: |
1. Preis: 10320 C.J. Feather |
h#2 (7+5) b)g7 > e5 c)h7>h8 |
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A) C.J. Feather | |
h#2 3.1;1.1 (6+8) |
1. Preis:
10460 Wiktor Sysonenko |
2. Preis:
10331: Waleri Gurow |
P)
Udo Degener Thema Danicum 1992 2. Preis |
h#3 2.1;1... (4+11) |
h#3 h3 (8+12) |
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Degener
zeigt Vorausentfesselungen der jeweils deckenden wFigur, die mit
Linienöffnungen für die (hier ziehende) Deckungsfigur
einhergehen (P: a) 1.Tge5 Tb1 2.Dc1 Lh6+ 3.Kd1 T:c1#; b)
1.Lf1 Lb2 2.Lc3 Tg3+ 3.Kd4 L:c3#). Bei dieser Aufgabe ist das zusätzliche
Bahnungsmotiv sehr markant. Bei Kapros & Lois Q sind
wieder beide wThemasteine gefesselt, wobei jeweils eine der Fesselungsbeziehungen
im Lösungsverlauf umgekehrt wird, bevor der Mattzug erfolgt.
Allerdings wirkt hier die Führung der sTT nach b3 recht statisch,
das Zusammenspiel der Figuren ist weit weniger verdichtet als in
10460; der sTa7 ist in der b) Fassung völlig entbehrlich, in
a) sorgt der Th1 nur für Korrektheit (a) 1.Ta3 La2 2.Tab3 Se6+
3.Kc4 L:b3#; b) 1.Tb1 Ta3 2.Tbb3 Sf3+ 3.Kc3 T:b3#). Koludrovic fügt
in R dem Grundthema schließlich Opferbahnungen hinzu
und kommt darnit zu einem Funktionswechsel der sFiguren, hat aber
kein Fesselungsspiel (a) 1.Tb8 T:b8 2.Lb7 Ld3+ 3.Kb3 T:b7#; b)1.
Lh7 L:h7 2.Tg6 Tc2+ 3.Kd3 L:g6#).
2. Preis:
10331 von Waleri Gurow |
Q)
Jorge Kapros Jorge Louis Thema Danicum 1995 1. ehr. Erw. |
h#3 (4+7) b)b4>c2 |
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R)
Branko Koludrovic feenschach 1996 |
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h#3 (4+12) b)c3>d |
Abteilung
III: Hilfsmatt-Mehrzüger 1. Preis: 10469 von Fadil Abdurahmanovic & bernd ellinghoven 1.- Lf7 2.Lb1 Le8 3.La2 Kf5 4.Kb3 Ke6 5.a3 Kd7 6.Ka4 Kc6 7.Lb3 Kb6# Erstdarstellung von schwarzem und weißem Peri-Inder in einer Lösung, jeweils absolut zweckrein dargestellt. Hier wird in einer äußerst eleganten und ökonomischen Stellung, die zum Lösen einlädt, einheitliches strategisches Geschehen von Weiß und Schwarz gezeigt; ein aus einem Guss gearbeitetes Meisterwerk! Es ist ein großer ästhetischer Genuss, die leichten, weiträumigen Manöver der Läufer und des weißen Königs übers Brett zu verfolgen. Ich habe lange geschwankt, welche der fast jedem Turnier an der Spitze gut anstehenden Kompositionen, die hier mit einem Preis ausgezeichnet werden, ich an die Spitze setzen sollte aber je länger ich den Preisbericht liegen ließ, desto klarer drängte sich die Eleganz dieses Stücks in den Vordergrund. |
1.
Preis: 10469 Fadil Abdurahamanovic bernd ellinghoven |
#4 (15+13) |
Von
den mit der Lösungsbesprechung publizierten Versionen, die zum
Vergleich auch hier noch einmal gezeigt werden sollen, wäre zumindest
die zweiphasige Fassung in diesem Bericht berücksichtigt worden,
stünde ihr nicht die 10469 selbst im Weg. Aber die Zweiphasigkeit
ist in diesem Fall kein Gewinn, beeinträchtigt gegenüber
der hier vorliegenden Endfassung die strategische Einheitlichkeit
(und im übrigen zeigt sie, dass der Sg8 als Cookstopper in 10469
benötigt wird und sein Weglassen in der Version führt
zwecks Kultivierung der NL Kf3/f5 zu seiner Wiedergeburt
auf g1). Als erkennbare Zwischenstufe auf dem Weg zur 10469 lasse
ich die Version daher in diesem Bericht unberücksichtigt. (Lösung:
1.- Lf7 2.Lb1 Le8 3.La2 Kf5 4.Kb3 Ke6 5.a3 Kd7 6.Ka4 Kc6 7.Lb3 Kb6#
und 1.- Le6 2.Lf7 Kf5 3.Kb2 Ke4 4.a3 Kd5 5.Kb3 Kc6+ 6.Ka4 Ld7 7.Lb3
Kb6#. Zur unveränderten ersten Lösung kommt hier noch ein
wInder und wPeri-Inder sowie bei S sL-Hinterstellung mit anderem Weg
des sK hinzu.) Auch die sechszügige Fassung war offenbar
eine Vorstufe auf dem Weg zu 10469, die zwar die Letztforrn des Themenblends
wInder + sPeri-Inder in einer Lösung und damit auch schon eine
eindrucksvolle Leistung sein mag, sich letztendlich aber am kristallklaren
Endergebnis messen lassen muss und dabei dann vom künstlerischen
Eindruck her doch nicht mehr mithalten kann. (Lösung: 1.Lb1 Le8
2.La2 Kf5 3.Kb3 Ke6 5.a3 Kd7 5.Ka4 Kc6 6.Lb3 Kb6#. Kombination von
wInder und sPeri-Inder in einer Lösung.) Die Vergleichsaufgabe a zeigt in der b)-Fassung direkte K/L-Inder auf beiden Seiten: a) 1.Lf6 Le1 2.Se5 Kd4 3.Th5 Ke3 4.Lg5+ Kf2 5.Kh4 Kg2#; b) 1.Lh2 Ld8 2.Kg3 Kd6 3.Th3 Ke7 4.Kh4 Kf6 5.Lg3 Kg6#. Das ist schön und elegant und sollte in diesem Zusammenhang genannt werden, aber kann den (übrigens auch eine höhere Zugzahl erfordernden) Peri-Indem der vorliegenden Aufgabe nicht entgegenstehen. |
10469-Version Fadil Abdurahmanovic bernd ellinghoven |
10469-Version Fadil Abdurahmanovic bernd ellinghoven |
a)
Hans Peter Rehm Die Schwalbe 1989 2. Preis |
h#7 0.2.1.1... (2+9) |
h#6 (2+6) |
h#5 b)>c2 (3+4) |
2.
Preis: 10397 von Hans Peter Rehm 1.Se8 La1!! 2.Lb2! K:e4 3.Tc3! K:e5 4.Tc5+ K:e6 5.Lg7! Lf6! 6.Tg8 Le7#. Im Vergleich zum ersten Preis ist hier zunächst weniger Eleganz festzustellen als vielmehr ein massiver schwarzer Verteidigungswall, den es mit List zu überwinden gilt. Die dazu nötige schwarze Hilfe erfordert große strategische Raffinesse: Das einleitende Sich-Verkriechen des wL in der Ecke leitet nicht nur die ins Auge springende L-L-Bahnung ein, sondern macht in erster Linie Platz für den folgenden sInder, der zweckrein nur dazu dient, dem wK das gut bewachte Schlupfloch e5 durch die schwarze Mauer zugänglich zu machen. Dass der sT dazu zwischenzeitlich antizielelement-artig die sD als Verteidiger gegen das Matt auf e7 einschaltet, erzwingt dessen Switchback, und durch das bahnende Schlussmanöver wird auch der einleitende L-Kritikus wieder zurückgenommen. |
2.
Preis: 10397 Hans Peter Rehm |
b)
Wolfgang Fichtner nach S.M.Tolstoi Mat 1981 |
c)
Fadil Abdurahmanovic Phénix 1997 |
h#6 (2+15) |
h#6 (2+9) |
h#7 (2+10) |
Hat
man die sicherlich nur schwierig zu findende Lösung erst einmal
entdeckt, mag man auf den ersten Blick fragen, ob die vom Bewegungsablauf
auffällige reziproke L-L-Bahnung nicht schon besser von R. Heinz
und N. Geissler, nämlich geometrisch länger und weitaus
ökonomischer, dargestellt worden ist (FIDE-Album 1989-91, E252,
E253). Es muss aber festgestellt werden, dass die Sache hier nicht
nur viel komplexer, sondern einfach ganz anders ist: Die L-L-Bahnungen
sind farblich umgepolt; die Bahnung allein reicht also nicht aus,
dem wK das Überschreiten der L-Diagonale zu ermöglichen
dazu ist nach der wBahnung und dem sKritikus noch die Verstellung
erforderlich. Neben der weißen Bahnung, die dem sInder vorgeschaltet ist, gibt es bereits Aufgaben mit vorgeschalteter schwarzer Bahnung; siehe die Vergleichsaufgaben. In beiden Aufgaben ist Weiß stark mit seinem König beschäftigt, während sich bei der wBahnung das Spiel insgesamt interessanter gestaltet. Lösung b: 1.Lb8 Kh5 Dc7 Kg4 3.Sd6 Kg3 4.Sf5+ Kf2 5.Df4+ Ke2 6.Le5 d3#; c: 1.Tg8 Kh5 2.T4g7 Kh4 3.Lg6 Kh3 4.Kf4 Kg2 5.Lf5+ Kf1 6.Tg4 K:f2 7.T8g5 e3#. |
3.
Preis: 10467 von Michel Caillaud 1.g1T Lh4 2.Tg8 Ld8 3.T:d8 c:d8D 4.d1T Dh4 5.Td3 De1#. Warum um Himmels Willen muss sich der wL so abhetzen nur, um dann ganz aus dem Verkehr gezogen zu werden? Dass dies dann auch noch auf exakt dem langen, brettumspannenden Weg erfolgt, auf dem die wD nach e1 zurückgeht, ist nicht nur von besonderem geometrischem Reiz, sondern natürlich auch die Begründung für das L-Opfer. Hübsch, wenn auch nicht von stategischer Tiefe, ist ferner, dass das Opfer in Kamikaze-Manier durch einen erst unterzuerwandelnden, sofort wieder verschwindenden sT erfolgt. Im Vergleich mit der Ausgangskonstellation ist in der Mattstellung neben dem wKraftzuwachs auf e1 nur ein sT-Block auf d3 zu verzeichnen. Die strategische Tiefe der beiden vorausgehenden (und auch des nachfolgenden) Preisträgers erreicht dieses Stück wohl nicht, aber es wird durch die Frische und Kühnheit des dargestellten Gedankens weit nach vorne getragen. Ich hatte diese Aufgabe in dem Turnier, für das sie zuerst vorgesehen war, eigentlich weit oben erwartet und war dann überrascht, sie hier noch selbst richtern zu müssen/dürfen. |
1.
Preis: 10467 Michel Caillaud |
h#5 (7+12) |
Diese
veränderten und komplizierteren "Pattverhältnisse"
können zusätzliche Abspiele erfordern (2.- D:d7+) und bewirken
darüberhinaus, dass es nach 1.- T / 1.- L und folgender schwarzer
(Voraus) Selbstfesselung viel seltener zu den beim Echo-Babson so
charakteristischen, analogen / identischen Mattführungen kommen
kann (in der 1, 2 fehlt bereits der Zug Td4 in der T-Variante).
Der Komponist muss also ganz neue Fortsetzungen im 3. weißen
Zug einbauen (vgl. meinen Aufsatz im Juni-Heft: Aufgabe 2: 1.- e1D/T
3.Le7/Df8+; Aufgabe 3: 1.- c:b1D/L 3.Ld5/Dg7). Ein weiterer Nachteil beim Verzicht auf Echo-Umwandlungen besteht darin, dass der Mechanismus "wT bzw. wL zieht und vermeidet dabei die Fesselung seines umgewandelten Pendants" nicht mehr möglich ist. Man kann sicher sagen, dass Babson-Darstellungen erleichtert werden, wenn sich Zug- und Wirkungsmöglichkeiten in mindestens zwei Umwandlungspaaren entsprechen, was z.B. bei den Kombinationen DD-TT oder DT-TD der Fall ist, bei zyklischen Darstellungen aber nicht auftreten kann. Bleibt die Frage, ob die beschriebenen Erschwernisse überhaupt eine Bewältigung des Themas "ohne Sauerstoff" zulassen ... |
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