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Hans
Peter Rehm & Stephan Eisert:s |
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100
Jahre DAS INDISCHE PROBLEM |
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(I)
Das Indische Problem von Kohtz und Kockelkorn.
Mit diesem Artikel
soll daran erinnert werden, dass vor 100 Jahren, im September 1903,
das im Titel genannte Buch in A.Steins Verlagshandlung, Potsdam,
herauskam. (Einen unveränderten Nachdruck gibt es bei der Edition
Olms, Zürich 1982). Es ist wohlbekannt, dass dieses Buch sozusagen
das Gründungsdokument der logischen Schule (lange Jahre "Neudeutsche
Schule" genannt) im Problemschach ist. Mit den Verfassern,
den Freunden Johannes Kohtz (1843-1918) und Carl Kockelkorn (1843-1914),
hier kurz K&K, die nur gemeinsam veröffentlichten, ist
unsere Vereinigung durch ihren Namen verbunden, denn er ist dem
Motto "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" entnommen,
das K&K ihrem berühmten Vierzüger mit Grimshaw und
den opferlos erzwungenen zwei kritischen Zügen mitgaben. Auch
diese Aufgabe war eine Frucht ihres Buchs. Alle Beispiele dieses Abschnitts sind dem Buch von K&K entnommen. Selbstverständlich
darf der "Urinder" nicht fehlen (Diagramm 1). Er
ist vielleicht das berühmteste Schachproblem überhaupt,
auch wenn es konstruktiv mehr als unausgereift ist. Grasemanns Titel
spielt an auf den Verfasser, Reverend Henry A. Loveday (1815-1848),
ein englischer Geistlicher, der in Delhi, Indien lebte. Das Problem
war sofort eine Sensation, weil fast niemand es damals lösen
konnte. Staunton (der damalige inoffizielle Schachweltmeister, offizielle
gab es noch nicht) veröffentlichte es 1845 in seiner Monatsschrift
The Chess Player's Chronicle, ohne jemals den Verfasser zu
nennen, unter dem Titel "The Indian Problem", und der
so erzeugte geheimnisumwitterte exotische Beiklang zeigt, dass Staunton
ein Meister der Reklame war. Er versprach sogar, jeden, der es vom
Diagramm lösen könne, namentlich in seiner Zeitschrift
zu erwähnen. Das hat sicher der Auflage seines Blatts gutgetan.
Erst nach Studium der äußerst spärlichen Quellenlage
konnte der Korrspondent aus Delhi, Loveday, mit einiger Wahrscheinlichkeit
als Verfasser identifiziert werden. Ich (HPR) kann übrigens
diese Löse-Schwierigkeit gut nachfühlen. Als kleiner Junge
(sicher vor meinem 11. Lebensjahr) löste ich gern die
Schachaufgabe in der wöchentlichen Schachspalte der Stuttgarter
Zeitung, wo Theo Schuster auch einmal einen Inder-Urdruck brachte
(bei dem bekannten Sterben der Problemschach-Ecken haben heute Jugendliche
solche Gelegenheiten kaum mehr). Ich kannte das Thema nicht. Also
versuchte ich, wie jeder gewöhnliche Schachspieler, die weiße
Übermacht in eine noch stärkere Stellung zu überführen,
um das Matt zu erreichen. Man schiebt die Steine herum und herum,
ohne dass ein Matt in Sicht kommt, und wenn, dann klappt es nicht.
In 1 erwartet man natürlich, mit etwas wie 1.Kb1 2.Kc2
3.Td3 4.L:f3 zum Ziel zu kommen. Daher ist es für den normalen
Schachspieler unmöglich, auf einen anscheinend so sinnlosen
Zug wie 1.Lc1 zu verfallen, der offensichtlich gar nichts leisten
kann. So gings mir auch lange. Ich kann mich gut an den Geistesblitz
erinnern, der die Lösung brachte. (Die Aufgabe selber und deren
Verfasser ist mir nicht mehr im Gedächtnis. Es war einer der
unzähligen Nachbeter Lovedays mit durchschnittlicher Konstruktion,
#4, ca. 15 Steine, wenn ich mich recht erinnere.) Heute natürlich
sehe ich, wie jeder trainierte Löser, einen Inder sofort; das
ist das Erste, nach dem man bei Pattgefahr Ausschau hält. Für
heutige Begriffe ist Lovedays Aufgabe inkorrekt. Lösung 1.
(fast) beliebig b4 2.Lc1!! b5 3.Td2! Kf4 4.Td4# oder mit Zugumstellung
1.Lc1 2.beliebig. Aber ohne den kritischen Zug läuft nichts! |
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1
Henry A. Loveday The Chess Player's Chronocle 1845 "THE INDIAN PROBLEM" #4 (8+5) |
2
Henry A. Loveday The Chess Player's Chronocle 1845 #3 (6+3) |
3
Samuel Loyd Chess Monthly 1857 #4 (4+4) |
Loveday
scheint die Bedeutung seines Gedankens erkannt zu haben, denn schon
1846 erschien eine neue (auch nach heutigen Vorstellungen korrekte)
Darstellung (2), die allerdings kaum mehr Aufsehen machte.
In 1 ist der Zweck des kritischen Zugs Lc1 nicht, wie viele
"Theoretiker" behauptet haben, die Aufhebung des Patts,
denn der Versuch 1.Lg5 b5 2.Lh6 (Unterlassen des kritischen Zugs)
3.Td2 scheitert nicht am Patt, denn auch ohne Patt käme Weiß
nicht weiter. In 2 jedoch scheitert 1.Td5? (Unterlassen des
kritischen Zugs) nach 1.- g4 2.Ld2 (oder Lc3) allein am Patt, denn
könnte Schwarz ziehen, so könnte man mit 3.La5 (oder Lb6)
mattsetzen. Damit hat Loveday auch den ersten sogenannten "logischen
Inder" (mit Auswahllogik) geschaffen. Als "logisch"
bezeichnen wir die Inder, bei denen das Patt alleiniges Matthindernis
ist und durch die Kombination entschärft wird. Obwohl man damals nicht so recht wusste, was ein Problemthema ist, hat Lovedays "Trick" großen Eindruck gemacht und wurde daher bald darauf von vielen Autoren wiederholt und ausgebaut. Selbstverständlich hat sich auch Sam Loyd gleich damit befasst. In 3 ist die Idee tiefer verborgen, indem das Zielfeld des kritischen Steins durch einen weiteren zunächst sinnlos scheinenden Zug geräumt wird. 1.Ka2 e3 2.Ta1 e2 3.Sb1 4.Sd2#. Loyd war natürlich intuitiv klar, was ein Schachproblem-Thema ist. Der Inder wurde von ihm in seinem Buch Chess Strategy sorgfältig definiert, auch wenn er nicht die Natur und Bedeutung des kritischen Zugs herausarbeitete. Loyd konnte und wollte seine übersprudelnde Phantasie nicht in gründliche theoretische Diskussionen einbringen. Selbst was Zweckreinheit ist, hat er geahnt, indem er nämlich extra "Parodien" komponierte, um zu zeigen, dass es keine richtigen Inder sind, wenn wie er wörtlich schreibt, "dieselben Züge aus einem anderen Grund gemacht werden"'. Wir gehen soweit, Loyd als den großen Vorläufer der logischen Schule zu betrachten. Er hat zahlreiche Aufgaben verfasst, die streng nach deren Prinzipien (Logik und Zweckreinheit) gebaut sind. Da er aber keinen Text von der Klarheit des Buchs von K&K verfasst hat, haben seine Ideen nicht Schule gemacht, und man befasste sich in der englischsprachigen Welt lieber 100 Jahre lang fast ausschließlich mit Zweizügern oder Mattbildaufgaben. Als dann das Buch von K&K herauskam, sah Loyd sich voll in seinen Ansichten bestätigt: "The best thing ever made in Germany" (das Beste, was die Deutschen je gemacht haben) war sein Kommentar dazu! |
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4
William Greenwood Illustrated London News, 1859 #3 (5+2) |
5
Kohtz& Kockelkorn Das indische Problem, 1903 #4 (6+3) |
6
Kohtz& Kockelkorn Das indische Problem, 1903 #4 (7+8) |
Die
schönste dreizügige Inder-Miniatur ist die häufig nachgedruckte
4 von William Greenwood (1859): verborgenes Mattbild, erstaunlich,
dass die starken weißen Kräfte nicht anders zum Ziel kommen.
1.Lh1 d6 2.Tg2 K:e4 3.Td2#. Der Angriff 1.Lh5? 2.Le8 3.Lb5# scheitert
wegen Patt, ebenso 1.Ta4 2.Tea2 3.Le2. Auch solche unthematischen
Versuche tragen sehr zur Qualität bei. Gewöhnlich werden
sie bei der Lösungsangabe unterschlagen. Unsere Autoren K&K selbst haben zum Inder Vieles, aber nichts Epochemachendes komponiert. Sehr gefällig wegen des feinen Mustermatts ist 5: Das Probespiel 1.Tg6? (z.B.) Ke5 2.Sd4 Kd5 3.Sc6 scheitert nur am am Patt (ohne Patt würde 4.Td4# folgen). Also 1.Tb6! Ke5 2.Sd4 Kd5 3.Sc6 Kd6 4.Td4#. Hier also ein logischer Cheney-Loyd (die Sonderform des Inders, bei der auf die Wiederöffnung der Batterie verzichtet wird). Beginnend mit Sam Loyd 1858 und Shinkman 1874 hat man sich schon früh um die Doppelsetzung in 2 parallelen Varianten nach dem Schlüssel im #4 bemüht. Trotzdem enthält das Buch keine in jeder Hinsicht einwandfreie Darstellung. K&K schafften es nur mit einem schlechten Schlüssel, "er ist tatsächlich der einzige, den wir haben finden können" (6): 1.e:d6 c6 2.La2 c5 3.Tc4 Ke6 4.T:c5#, 1.- c5 2.T:a4 c4 3.L:c4 K~ 4.Le6# (1.- c:d6 2.Th4). Auch dürfte den Autoren nicht gefallen haben, dass der Turm bei 2.T:a4 zugleich die Schlaggefahr flieht. |
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7
Niels Høeg Dt. Wochenschach, 1908 #4 (10+6) |
8
Wolfgang Pauly Dt. Wochenschach, 1905 #4 (5+4) |
9
Nils Rutberg Nya Dagligt Allehania, 1923 #6 (10+7) |
10
Wolfgang Pauly Chemnitzer Tagblatt, 1925 #4 (13+5) |
11
Friedrich Palitzsch Dresdner Anzeiger, 1926 #4 (5+5) |
12
Ado Kraemer Dresdner Anzeiger, 1926 1. Preis #4 (8+6) |
Diese
Mängel vermeidet Aufgabe 7. 1.Ke7 b4 2.Tb5 e:f3 3.Lc5
K:g5 4.Le3#, 1.- e:f3 2.Lc1 b4 3.Td2 K:g5 4.Td5#. Jedoch scheint uns
die Aufgabe von K&K wegen den variierten Fluchtfeldem und Matts
viel lebendiger. Andersartige Doppelsetzungen in den folgenden Aufgaben. In 8 zwei kritische Züge desselben Steins in umgekehrter Richtung und 2 verschiedene Verstellsteine und -felder. 1.Tf8 Ke4 2.Ke2 g6 3.Lf7 Kf5 4.Ld5#, 1.- g6 2.Tf1! Ke4 3.Kf2 Kf5 4.Ke3#. In 9 spielt das Duo wT/wL 2 Inder in 2 entgegengesetzten Richtungen derselben Diagonale: 1.Lg8 c6 2.Tf7 Kd5 3.Tb7+! K:c5 4.La2! (zurück) e4 5.Tb3 6.Tb5# (3.- Ke4 4.Sd6+ 5.Tb4+). 10: Schon in der Frühzeit wurde der Inder mit Unterverwandlungen kombiniert (u.a. von Loyd). Hier eine Darstellung, in der 3 Batterien aufgebaut werden. 1.Lh8 h4 2.g7 T:c4, T:d3 2.g8T+! Td4 3.Tg7, 1.- T:d5, T:e4 2.g8S+ Td4 3.Sf6. Besonders fein ist 11. Die starken Versuche 1.Lg2/Lh3? Ld5/Le6! scheitern an der Unverletzlichkeit des sL wegen Patt. Ein Inder und 2 Römer schaffen das Lindenblatt und steuern den Siegfried (sL) auf die Felder, wo er ohne Patt fällt. 1.Ta7! La6 2.Lg2! (Lh3?) Lb7 3.L:L, 1.- Lb5 2.Lh3 (Lg2?) Ld7 3.L:L. In 12 ist es das schwarze Gegenspiel mit der Patt-drohenden Einsperrung des sL (Kombination Kling), die Weiß zum indischen Kritikus zwingt 1.Le5? [dr. 2.Tc8] Lh! 2.Kg1 g2!, daher 1.Lh8, [2.Tc8] Lh1! 2.Kg1 g2 3.Tf6 b1D+ 4.Tf1#. Lebendige Nebenspiele 1.- g2+ 2.Kg1 L:e2 3.Tf2 und 1.- L:e2+ 2.K:e2 g2 3.Tg8!. Die zusätzliche Verführung (kritisch aber mit Selbstbehinderung) 1.Lg7? L:e2+! bereichert das Geschehen. Das kritische Feld wird in 13 zum Aufbau und Abfeuern von 3 verschiedenen Batterien benützt. 1.La2 c6 2.b3 Kd5 3.b4+ Ke4 4.Kb3 Kd5 5.K:c2+ Ke4 6.Sb3 Kd5 7.Sd2#. |
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13
Ernst Raschick Die Schwalbe, 1939 #7 (10+7) |
14
Theodor Siers Die Schwalbe, 1940 #5 (7+5) |
15
Josef Breuer Die Schwalbe, 1948 #4 (5+2) |
16
R.C.O. Matthews Die Schwalbe, 1952 1. Preis #6 (13+8) |
17
Theodor Siers Die Schwalbe, 1953 1. Preis #5 (11+1) |
18
Stefan Schneider Schach, 1953 3. Preis #8 (9+5) |
In
14 scheitert 1.f:g4? an 1.- Ta6+ 2.K:a6 patt. Nun ist ein vollständiger
Inder (nicht nur der kritische Zug) als Vorplan nötig, um das
Patt abzuwehren: 1.Le1 2.Td2 (sT zieht auf c6,e6,g6,h6) 3.f:g4 Ta6+
4.K:a6 Kb4 5.Td4#. 15 Inder mit symmetrischer Stellung und asymmetrischer Lösung, eine erstaunliche Miniatur. 1.La7! f6 2.Sb6 Ke3 3.Sc4+ Kf3 4.Sd2#. 16 2 x 2 Inder mit reziprokem Batteriespiel und Freilegung der benötigten Felder d2/f2, ein Kraftakt. Es kommt hier mehr auf das Batteriespiel an als auf fein ziselierte Logik. 1.Lh3 d5 2.T:d5 g6 3.Ld4 K:d2 4.L:b6+ Ke1 5.Td4 K:f2 6.T:dl# 1.- g6 2.L:b6 d5 3.Td4 K:f2 4.T:d5+ Ke1 5.Ld4 K:d2 6.Lf2#. 17 1.Lh1!!
Kb1 2.Th8 (Tg8?) Kc2 3.Th2+ Kd3 4.Tg2 Ke4 5.Td2#, 3.- K1 4.Tg5.
Ein berühmtes Stück. Der Schnittpunkt g2 ist wirklich
fernliegend und er muss vom wTd8 auch noch indirekt angesteuert
werden, damit der den Kollegen auf d5 nicht behindert, und das nur,
weil der kritische Zug das Feld h1 blockiert hat. 19 1.Sge6? D:h3+, 1.Te3+ Kf2 2.T:e7+ Kf3 3.Sge6 [4.Sg5] D:h3+ 5.K:h3 Ke4 6.Sd4#. Kritischer Zug mit Tempo unter Schachzwang und sD in freier indischer Wildbahn. 20 Im
Versuch 1.Sc3? [2.Sb5/S:e4] L:d3 sind beide Seiten im Zugzwang und
Weiß verliert das Tempoduell (2.Kd1 Lc2+! 3.Ke1,c1 Ld3 4.?).
Nach dem Inder ist das anders: 1.La1! Lf1 2.Sc3 L:d3 3.Kd1 Le2+
(nun ist 3.- Lc2+? schlecht wegen K:c2) 4.Kc2! Ld3+ 5.Kc1 Ke5 Sb5#.
Zugpflichtabwälzung durch Dreiecksmarsch des wK. |
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19
Herbert Grasemann Schach, 1955 4. Preis #5 (7+4) |
20
Hans Peter Rehm Olympia-T. Nizza, (v) 1975 1. ehrende Erwähnung #6 (13+9) |
21
Stephan Eisert Hans Peter Rehm Dt. Schachzeitung, 1975 1. Lob #4 (8+5) |
22
Camillo Gamnitzer Thèmes 64, 1976 3. Preis #4 (10+7) |
23
François Fargette Thèmes 64, 1977 1. Preis #6 (10+8) |
24
Bernhard Courthiau Thèmes 64, 1979 2. Lob #5 (10+7) |
21
1.Sd7? L~? 2.c5, aber Schwarz hat die fortgesetzte Verteidigung 1.-
Ld4! 2.c5 L:b2 3.K:b2 patt. Daher 1.Le8 L~ 2.c5! L:c5 3.Sb6+/b3+ 4.Sd3/Sc4#,
eine differenzierte Doppeldrohung, die durch 1.Ld4! pariert wird.
Dann geht 2.Sd7 (Zugzwang!) L:b2+! 3.K:b2 S~ 4.Sb6#.
22 1.Lc4? [2.Kf7 3.Ke6 4.Ld5] Lh4 2.Kf7 g5!, also 1.La2! Lh4 2.Kf7 g5 3.b3 Kd5 4.Sc3#. Cheney-Loyd gegen Kling. Man vergleiche mit 12. 23 Wie in 14 ist ein kompletter Inder als Vorplan erforderlich, um den Hauptplan (hier h:g3) ohne Patt durchzusetzen. 1.Lc7 Lf4 2.La5 Ld2 3.Tc8! Le1 4.Lc7 Lg3 5.h:g3. Dazu ein feines Duell der Läufer mit einem Rundlauf des schwarzen. 1.Tc8? L:h2! 24 Weiß
steht schon "indisch", aber Schwarz tut ihm nicht den
Gefallen 1.- Kc4?? 2.Ke3#. Was tun? Der Inder wird komplett abgebaut
und wieder aufgebaut: 1.Kd2 [dr. 2.Ld3 3.f4 4.f3 5.Lf2#]. Schwarz
muss stillhalten, weil er die Deckung b5 aufrecht erhalten muss.
Er pariert wieder mit Kling: 1 .- La4! 2.Ld3 b5 mit Pattdrohung,
wodurch er sich aber gerade in Zugzwang bringt: 3.Lf1 b6 4.Ke2 Kc4
5.Ke3#. Witzig. 26 1.Le3? [2.d4#] Lf4 3.L:f4 Sg5+ 4.S:g5 patt. Also 1.Lh6 [2.d4+] Lf8 2.Le3 Lh6 3.L:h6 Sg5+ 4.S:g5 K:d2 5.Sf3#. Der Zug 1.- Lf8 ist eine römische Lenkung mit dem seltenen Zweck, dass der unkritische Schlag L:f4 zu einem kritischen L:h6 umgeformt wird. 27 Lustig
die beiden kritischen Züge von Eck zu Eck. Ein sympathischer
Doppelinder, den die Problemisten vor 100 Jahren zu komponieren
versäumt haben. 1.Lh1 c5 2.Tf3! Ke4 3.Te2 Kd3 4.Tf:e3#, 1.-
c6 2.La1! c5 3.Tb2 Kd4 4.Td2#. |
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25
Dieter Kutzborski Dt. Schachblätter, 1984 1. Preis #5 (10+6) |
26
Dieter Kutzborski Dt. Schachblätter, 1984 2. ehrende Erwähnung #5 (10+3) |
27
Bruno Stucker Heinz Gfeller Die Schwalbe, 1985 Lob #4 (6+4) |
28
Hans Peter Rehm Schweiz. Schachzeitung, 1986 1. Preis #5 (8+4) |
29
Günther Jahn Hans Peter Rehm Stephan Eisert Schach-Report, 1994 3. Preis #18 (9+15) |
30
Jean-Claude Broggia Diagrammes, 1997 1. Preis #21 (7+8) |
28
Der indische Versuch 1.Lc6? ist zu kraftlos, weil Schwarz Zeit für
die gute Verteidigung 1.- Tc3! hat (nicht 1.- Ta3? 2.Td5! Ke4 3.Ke6).
Stärker ist es, den wL als Antwort auf ein Schach einzustellen:
1.Ke6 [dr. 2.K:f5 3.K:g4 4.L:f3 5.Sg2#]
T:b6+ 2.Lc6!! Tb3 3.Td5 Tc3 4.b:c3 Ke4, Kf3 5.Td3#, 2.- T:c6+? 3.K:f5.
Dagegen scheitert 1.Lg2? nur an 1 .- Ta3!
29 beginnt
mit den 2 kritischen Zügen 1.La7 [dr.2.Td4+] Tg2! 2.La8!! (Nach
2.Lb7? kann der wT später nicht nach b7 spielen. Dass er so
weit weg muss, ist sicher nicht leicht zu sehen) Tg8 3.Td8+ Tg2
4.Td4 Kg1 5.Td6+ Kh1 6.Tb6 Kg1 7.Tb7+! (Diesen vermutlich neuen
taktischen Kniff, dass der wT den La8 im Voraus verstellt, damit
Weiß Luft zu einem B-Zug ohne Patt gewinnt, hat uns G. Jahn
gezeigt. Nach 7.Tc6+? Kh1 8.e6 verhindert Tg8!, dass der wT nach
b7 gelangt) Tg2 8.e6! Tg8 9.Tb8+ Kh1 10.Tb6 Kg1 1 1.Tb7+ (und nochmal,
nun muss der wT auf der freien 7. Reihe sein, um 11.- Tf2? mit 12.Tg7#
zu widerlegen) Kh1 12.e7 Tg8 13.Tb8+ Tg2 14.Tb6 Kg1 15.Te6+ Kh1!
16.Te3 Kg1 17.T:e2+ Kh1/Tf2 18.T:f1/L:f2#. Der Zweck des Bauernvormarsches
war also, dem wT den Weg ins verwunschene Dornenschloss zu bahnen. 32 Der
Grundangriff 1.Kd2? [2.Se2#] scheitert an 1.- Le3+. Mit indischer
Hilfe und einem Pendel gelingt es, den Verteidiger abzudrängen.
1.Sd5+ Ke4 2.Sb6+ Kf4 3.La8! (unerwarteter Kritikus, der sich nur
gegen den Schlag im Nebenspiel 3.- L:b6 4.a:b6 c3 4.b7! richtet)
Lb8 (es bleibt Schwarz nichts besseres übrig) und zurück
4.Sd5+ Ke4 5.Sc3+ Kf4 6.Kd2 7.Se2#. |
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31
Bo Lindgren Probleemblad, 2000 2. Preis #12 (11+13) |
32
Dieter Kutzborski Springaren, 2002 #7 (9+8) |
33
Hans Peter Rehm Stephan Eisert Nach H. Grasemann Die Schwalbe, 2003 #8 (11+5) |
33
Möglicherweise hätte unser Freund Grasemann sich energisch
verbeten, dass andere an seinem Meisterwerk herumfummeln. Dieses zeigt
aber keinen Inder, weil der kritische Zug fehlt. Er ist sicher enttäuscht
gewesen, dass es mit vorgebautem kritischen Zug (wLa7>e3,
+sBh7, #12, 1.La7) hoffnungslos nebenlösig wird, und so wäre
er vielleicht doch mit dieser Stellung als unabhängiger Version
einverstanden gewesen. Wir haben den kritischen Zug eingebaut, der
sonstige Inhalt von Grasemanns Stück ist verkürzt und auch
geändert. Man braucht ein Bündel von Plänen. Dem Matt
1.L:f2# steht der wBe2 im Weg. Ihn einfach mit 1.Lb6? (z.B.) h6 2.e4?
wegzuspielen, scheitert am Patt. Der verbesserte Angriff 1.Lb6? h6
2.e3! scheitert nur an 2.- T:d2!. Daher will man den wT "indisch"
entfernen und wieder zurückspielen: 1.Lc5? h6 2.Td4 Tg2 (nicht
2.- T:e2? 3.Td2+, auch nicht 2.- T:f3? 3.Td3+ 4.Te3) 3.Tb4+ (z.B.)
Tf2 4.e3, und nach 4.- Tg2? (o.ä.) geht alles wie geplant: 5.e4+
Tf2 6.Td4 Tg2 7.Td2+ 8.L:f2# Aber Schwarz kann die Entfernung des
wTd2 ebenfalls nutzen durch 4.T:c2!!, und nach 5.e4+ 6.Td4 pariert
6.- Tb2! (7.Td2+ T:b6+!). Weiß kontert, indem er den "nahen"
Inder auf d4, zu dem weiter entfernten auf b6 verbessert: 1.La7! h6
2.Td4 Tg2 3.Tb4+ Tf2 4.e3, und nach 4.- Tg2 geht 5.e4+ 6.Td4, wie
oben angegeben. Gegen 4.- T:c2 hat man nun 5.e4+ Tf2 6.Tb6! Ta2/Tc2
7.Tb2+ T:a7/Tf2 8.Tg2/L:f2#, wobei Weiß daraus Nutzen zieht,
dass der wBc2 geschlagen wurde. Inder nah und fern mit ungewöhnlicher
Logik.
Wir hoffen,
es ist uns gelungen, den Leser mit einer abwechslungsreichen Serie
zu erfreuen. Jede der Beispielaufgaben hat ausgeprägte Individualität
- so haben wir sie ausgewählt. Phantasievolle Autoren der logischen
Schule werden sicher in den kommenden Jahren noch mit weiteren Überraschungen
aufwarten. |
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Preisbericht
zum Dr. Werner-Speckmann-Gedenkturnier Abteilung 1: Preisrichter: Sven Trommler, Rehefeld (als Auszug im Internet) |
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In
Abteilung 1 wurden orthodoxe Mehrzüger mit 8 bis 12 Steinen gefordet.
Vom Tumierleiter
Dr. Helmuth Morgenthaler erhielt ich 63 hervorragend aufgearbeitete,
neutralisierte Aufgaben in 4 bis 16 Zügen. Das Spektrum der
Aufgaben umfasste, wie bei einem solchen Turnier üblich, sowohl
einfach dargebrachte Ideen als auch Probleme mit hohem Niveau. Vor
allem für die erstplazierten Probleme sollte man sich Zeit
nehmen, um den gesamten Inhalt und die Intuitionen der Autoren zu
erfassen. Eine unangenehme Überraschung erlebte ich, als ich
die für Auszeichnungen in Frage kommenden Stücke computerprüfte.
Etwa die Hälfte der Aufgaben erwies sich als nebenlösig
(2, 84) oder mit Dualen behaftet, die ich bei den folgenden Problemen
nicht tolerierte: 3, 10, 37, 44, 90, 92, 99, 119.Vollständigkeitshalber
sollte erwähnt werden, dass Nr. 94 in Schach 7/2002
von Michael Grushko publiziert wurde und deshalb im Preisbericht
keine Berücksichtigung fand. Doch nun zur Reihung: |
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1.
Preis: Nr. 41, Frank Uhlig, D-Dessau Die längste Aufgabe des Turniers. Aber nicht deshalb erhält sie den 1. Preis, sondern wegen des feinsinnigen Duells zwischen dem weißen Springer und dem schwarzen Läufer! Zunächst hat der schwarze Läufer noch Unterstützung durch den Bauern a5, und mit diesem ist Schwarz nicht zu bezwingen. Deshalb wird unter ständiger Beschäftigung des schwarzen Läufers dieser Bauer beseitigt. Danach geht es für den weißen Springer zurück bis zum Feld e5, und Schwarz wird in eine fatale Zugzwangposition gebracht. Das genaue Spiel sowohl des weißen Springers als auch des schwarzen Läufers ist beeindruckend! Für diese Aufgabe muss man sich Zeit nehmen, denn sonst wird man die Schönheit nicht erkennen. |
1.
Preis: Nr.41 Frank Uhlig Speckmann-MT, Abt.1 #16 (4+5) |
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Preisbericht zum Dr. Werner-Speckmann-Gedenkturnier Abteilung 2: Preisrichter: Marcel Tribowski, Berlin (als Auszug im Internet) |
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In
Abteilung 2 wurden orthodoxe Mehrzüger mit mindestens 13 Steinen
gefordert. Dem gewichtigen Anlass angemessen war die quantitative Beteiligung in dieser Abteilung hoch und erfreulicherweise ergab sich daraus eine größere Gruppe überdurchschnittlicher bis sehr guter Beiträge. Leider wurden mehrere aussichtsreiche Kandidaten "gekocht", so dass die Anzahl der Auszeichnungen ein gewohntes Maß nicht übersteigt (12). Traditionell nicht einfach war die Vorgängerprüfung, denn nach wie vor sind Mehrzügerpreisrichter mangels allgemein zugänglicher Datenbanken auf ihr mitunter nachlassendes Gedächtnis angewiesen. Allen Autoren, die mit ihrer Teilnahme zum Gelingen dieses Turniers beigetragen haben, gilt mein besonderer Dank. 1. Preis: Nr. 38 von Andrej Chatschaturow, RUS-Moskau 1.Ka5? (Verführung) Lb7 2.Kb5 f4 3.Ka5 f:e3 4.Kb5 (4.a8D? e2 5.Da1 Lb6+!) e2 5.Da1 e3 6.Sa3 Lc8! 7.a8D Ld7+ 8.Kb6 [9.?]; 1.Kb5! Lb7 2.Ka5 La8 3.Ka6 (1. Tempo) f4 4.Ka5! (I) Lb7 5.Kb5 La8 (II) 6.Ka6 (2. Tempo) f:e3 7.Kb5! Lb7 8.a8D,T (III) L:a8 9.Ka6 (3. Tempo) e2 10.Da1 e3 11.Sa3 e4 12.Sb1 Lc6 13.d:c6 d5 14.c:d5 S~ 15.Sd2. I: 4.Kb5? Lb7 5.Ka5 f:e3 6.Kb5 e2 7.Da1 e3 8.Sa3 Lc8! II: 5.- f:e3 6.a8D,T #12; 5.- Lc8!? 6.a8(D) Ld7+ 7.Kb4 [8.Daa1] La4 8.(D):a4 #I L III: 8.Ka5? e2 9.Da1 Lb6+! |
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Die
beiden einfachen Rundläufe des weißen Königs zu Beginn
der Lösung wirken auf den ersten Blick nicht sonderlich aufregend.
Erst bei näherer Betrachtung wird klar, dass bei einem Dreiecksmanöver
einzig zum Zweck des Tempoverlusts dessen "Drehrichtung"
zunächst gleichgültig erscheint. Daraus erwächst die
Gelegenheit, eine der beiden Möglichkeiten dualvermeidend auszuschalten
(s. A: 1.Kf2! Th2 2.Ke3 Th1 3.Kd2 Th2 4.Kc1! (4.Kc2? Th1 5.Kc1
Sf3!) Th1 5.Kc2 Th2 6.Kd2 Th1 7.Ke3 Th2 8.Kf2 Th1 9.Kg3 Th2/h2 10.K:h2/K:g2
S~ (Tc~, T~7) 11.Sf3(Sf7, Sc6)). Hier sieht man wahrscheinlich erstmals eine Doppelsetzung, deren aufeinanderfolgende Rundläufe am gleichen Ort, aber in entgegengesetzter Richtung stattfinden! Die trickreiche Begründung des Mechanismus beruht darauf, dass die"falsche" Konstellation wKa5/sLb7sBe3 das schwarze Befreiungsmanöver e3-e2 nebst Lb6+ drohen und die sofortige Umwandlung a8 widerlegen würde. |
A
Herbert Grasemann Deutsche Schachblätter 1981 (v) G. Golin gewidmet #11 (8+10) |
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Diese
weiße Trumpfkarte, "ein Stein für ein Tempo",
bildet hier gewissermaßen die Zugabe und muss in der Lösung
für die Linienöffnung f2-b6 aufbewahrt werden (der damit
verbundene Umwandlungsdual stellt das Gesamtkonzept nicht in Frage).
Die Notation beschreibt eine beispielhafte Lösung: in anderer
Reihenfolge erzwingen die schwarzen Züge 9 bis 13 mitsamt den
weißen Antworten dualfreie Zugumstellungen. Die tiefgründige
Anlage verleiht dieser Aufgabe den Rang eines Spitzenproblems. |
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1.
Preis: Nr. 38 Andrej Chatschaturow Speckmann-MT, Abt.2 #15 (7+14) |
2.
Preis: Nr. 58 Wiktor Sysonenko Speckmann-MT, Abt.2 #9 (7+6) |
3.
Preis: Nr. 64 Alexander Waritzki Speckmann-MT, Abt.2 #10 (8+9) |
2.
Preis: Nr. 58 von Wiktor Sysonenko, UA-Kryvyi Rih
1.Kd4!
c3 2.Lc1 c2 3.Ke3 Ta(b,d,f)5/Tg8/Tg6 4.Ke4+ (4.Kf4? T~1/:f8/:f6+!)
Tg5 5.Kf4! Td5! 6.K:g3+ (6.Tg4? Td1! 7.Tg8 Tf1+!) Tg5+ 7.Tg4! L:g4
8.Kh4 ~- 9.L:g5; 3.- Tg4! 4.Kf3+ (4.Kf4/ Ke4+??) Tf4+! 5.K:g3 (5.K:f4?
=) Kg5 6.T:f4! Lg4 7.Tf1+ Kh5 8.Th1+ Lh3 9.T:h3. |
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3.
Preis: Nr. 64 von Alexander Warizki, BY-Brest 1.Sg4! [2.Te3+ Kf5 3.Sd4,Sh4] Sac4 (1.- d4? 2.Sf6+ Kf5 3.e4+ d:e3 4.d4 5.Sh4) 2.Te3+ S:e3 3.Sf6+ Kf5 4.Sh5! (4.Se8? Sec4!; 4.d4!? Sg2 5.Se8 S(b)c4!) Sf1 5.Sg7+ Ke4 6.Se8 d4 7.Sf6+ Kf5 8.e4 d:e3 9.d4~ 10.Sh4. Hier rankt sich das Geschehen um den Rundlauf des weißen Se3, mit dessen Hilfe, nach einleitendem Turmopfer, der starke Verteidiger Sa5 abgehängt wird. Zwar wurde das weiße Springermanöver sogar schon in Doppelsetzung gezeigt (s. B: 1.Sf6+ Kc5 2.Sde4+ Kc4 3.Se8 d6! 4.S8:d6+ Kd5 5.Sf6+ Kc5 6.Sde4+ Kc4 7.Se8 Kd5 8.S8d6 L~ 9.Sf6+ Kc5 10.Sd7+ Kd5 11.e4) und auch später mehrmals verarbeitet. Die makellos elegante, wie selbstverständlich wirkende Präsentation jedoch rechtfertigt eine hohe Auszeichnung. |
B
Marjan Kovacevic The Problemist, 1983 2. Preis #11 (7+9) |
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4.
Preis-. Nr. 61 von Sven Trommler & Volker Zipf, D-Rehefeld/Erfurt
1.Sc6+? Kc5
2.Sd8+ Kd4! 3.e7 Te4!(Sc5?); 1.Sf5+? Ke4 2.Sg7+ Kd4! (2.- Kf4 3.Ld2+
Le3 4.L,f:e3+ Kg4 5.Lf5) 3.e7 Sc5!(Te4?); 1.Ld2! [2.Le3]
Sg4 2.Sc6+ Kc5 3.Sd8+ Kd4 4.e7 ~/Sc5 5.Se6/Sc6, 1.- S:b2 2.Sf5+
Ke4 3.Sg7+ Kd4 4.e7 ~/Te4 5.Se6/Sf5. |
4.
Preis: Nr. 61 Sven Trommler Volker Zipf Speckmann-MT, Abt.2 #5 (11+14) |
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Entscheid
im Informalturnier 1999 der Schwalbe Abteilung: Zweizüger Preisrichter: Mirko Degenkolbe (als Auszug im Internet) |
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Am
Turnier beteiligten sich 46 Autoren aus 15 Ländern mit insgesamt
72 Aufgaben. Das Niveau des Turniers ist als ausgesprochen hoch einzustufen.
Es hat großen Spaß gemacht, die Aufgaben ohne Elektronik
zu lösen und die Inhaltsbestimmung selbst vornehmen zu wollen.
Einigen Autoren kam ich nicht sofort auf die Schliche, aber dank der
Lösungsbesprechungen konnte ich dann die gesamten Inhalte aller
Aufgaben sehr gut nachvollziehen. Durch die Fülle der hochwertigen Aufgaben bedingt bot es sich an, den Jahrgang in zwei Halbjahresturmere zu teilen. Pro Halbjahr konkurrierten also 36 Zweizüger, von denen immerhin fast 40% den Weg in die Preisberichte fanden. 1. Halbjahr 1. Preis:
Nr. 10235 von Wjatscheslaw Piltschenko |
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Ein sehr agiler weißer Springer steuert das Geschehen so, dass in den drei thematischen Verführungen und der Lösung jeweils eine von vier schwarzen Verteidigungen ausgeschaltet wird. Somit entsteht ein vierphasiger (!) Karlström-Fleck von zyklischen Total-Paraden abc-bcd-cda-dab. Der absolute Clou besteht aber nun darin, dass es in der Lösung einen dreifachen Mattwechsel auf genau diese Totalparaden aus den thematischen Verführungen gibt. Ästheten werden die relative Brutalität in fast jeder Thema-Variante beanstanden, aber wahre Genießer werden bei dieser hohen Kunst nur mit der Zunge schnalzen und respektvoll anerkennen, dass Konzeption und Umsetzung eine Klasse für sich sind. |
1.
Preis: 10235 Wjatscheslaw Piltschenko #2 (11+8) |
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2. Halbjahr
1.
Preis: Nr. 10552 von Daniel Papack |
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Die Konkurrenz wird neidlos anerkennen und zu würdigen wissen, dass diese Aufgabe den gesamten Jahrgang überstrahlt. Es handelt sich hierbei um die Erstdarstellung der Kombination von le Grand und reziprokem Mattwechsel. Zunächst dachte ich an eine Fata Morgana. Danach habe ich ernsthaft überlegt, ob diese Aufgabe überhaupt irdischen Ursprungs sein kann. Kurz darauf stellte ich bald fest, dass es im Duden keine deutsche Vokabel gibt, die den Inhalt dieser Aufgabe in halbwegs (zu)treffende Worte kleiden könnte. Der Autor hat schon sehr viele gute und sehr gute und außergewöhnlich gute Zweizüger konstruiert, aber keine dieser besagten Aufgaben reicht in etwa an diese Arbeit heran. |
1.
Preis: 10552 Daniel Papack #2 (11+9) |
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