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Entscheid
im Hans Peter Rehm 60 Geburtstagsturnier |
477 |
Buchbesprechungen |
Heft 208, August 2004 |
Thomas Brand,
Chris Feather & Hans Gruber György Páros
Ein Begründer des modernen Hilfsmatts Aachen 2004 (Editions feenschach-phénix,
FEE-NIX-Serie Band 10, Text deutsch und englisch, 322 Seiten, geb.,
35 Euro, zu bestellen beim Herausgeber bernd ellinghoven) Als György Páros (1910-1975) Ende der Zwanziger Jahre, selbst noch keine 20 Jahre alt, seine ersten Hilfsmatts komponierte, steckte diese Gattung noch in den Kinderschuhen und musste noch um Anerkennung in der Problemisten-Gemeinschaft kämpfen; für einen kreativen Geist wie Páros bot sich hier also ein ideales Betätigungsfeld, um durch künstlerisch überzeugende Leistungen zur allgemeinen Akzeptanz beizutragen. Ein interessantes Beispiel für die Entwicklung grundlegender Ansichten liefert Páros selbst: 1941 vergleicht er in einem Zeitschriftenartikel zwei Aufgaben mit weißer AUW, einen Vierspänner und einen Vierling und schreibt dazu: "In der ersten gibt es vier Lösungen, doch obgleich in einem Hilfsmatt nur eine Lösung existieren dürfte sind dies keine Nebenlösungen, denn alle vier Zugfolgen schildern dieselbe Idee; somit kann man nicht entscheiden, welche Lösung die intendierte ist und welche drei als Nebenlösungen gelten rnüssten." Hier war ihm noch spürbar unwohl bei dem Gedanken, mehrere Lösungen zu akzeptieren, doch schon bald lassen seine Kompositionen erkennen, dass er sich diesem frühen Urteil nicht mehr unterwirft. Aus heutiger Sicht geradezu kurios ist ein Artikel, den er noch zehn Jahre später, 1951, in Probleemblad über die Entwicklung des Hilfsmatts publiziert und in dem er die Existenzberechtigung des Genres in einer fast selbstverleugnenden Art gegenüber ihm "feindlich" gesinnten Problemisten und Redakteuren verteidigt. Er argumentiert, dass das Hilfsmatt eigentlich gar kein "Hilfsmatt", sondern nur ein dem Partieschach entstammendes "Zufallsmatt' sei wir mögen heute darüber den Kopf schütteln, sollten aber doch erstaunt bemerken, dass die Zeit, in der es noch nötig war, diesem heute so überaus populären Kompositionszweig überhaupt eine Daseinsberechtigung zu erkämpfen, gerade erst ein halbes Jahrhundert zurückliegt. Heutzutage ist uns Páros zu Recht als herausragender Komponist der berühmten ungarischen Hilfsmattschule aus der Mitte des letzten Jahrhunderts im Bewusstsein verankert. Daher sind dies nur interessante anekdotenhafte Episoden, auf die der Leser des Buchs nebenbei stößt, während 200 seiner Hilfsmatt-Kompositionen den Schwerpunkt bilden seine ebenfalls bedeutenden Aktivitäten auf dem Zweizügersektor wurden hier nicht berücksichtigt, sind nur kurz am Rande erwähnt. Das Autorenteam hat die Kompositionen in vier Gruppen unterteilt: a) Hilfsmatt-Zweier aus dem Zeitraum 1928-1964; b) Hilfsmatt-Zweier von 1965-1975; c) Hilfsmatt-Dreier und d) längere Hilfsmatts. Der erste Teil (71 Kompositionen, kommentiert von Hans Gruber) sowie die Teile c) und d) (36 bzw. 12 Aufgaben, kommentiert von Thomas Brand) sind chronologisch geordnet und in einer schon aus anderen Bänden der Serie bekannten großzügigen Weise präsentiert und jeweils zweisprachig kommentiert. Der Teil b) ist nicht nur von der Zahl der Aufgaben der umfangreichste, sondern auch inhaltlich gleich in doppelter Hinsicht hervorzuheben. Die in Páros' letztem Lebensjahrzehnt entstandenen Zweizüger bilden sicher den Höhepunkt seines Schaffens, und sie werden hier dem Leser präsentiert in einer tiefgehenden Kommentierung von einem der bedeutendsten Vertreter des modernen Hilfsmatt-Zweizügers, den man durchaus in Páros'scher Tradition und Nachfolge stehend sehen darf (in einem der 1976 ausgeschriebenen und im Buch dokumentierten Gedenkturniere errang er den 1. und den 3. Preis, in einem anderen den 2. Preis beides Resultate, die zu seinen frühen Erfolgen zählen). Chris Feather zitiert gleich zu Beginn seines Kapitels seine eigene Aussage aus Black to Play, dass seriöse Arbeit seriöser Kritik bedarf. Wer CJF's scharfen analytischen Blick kennt Schwalbe-Leser kamen in seinen Vexierspiegel-Beiträgen in den Genuß , weiß, dass er sich im folgenden auf eine anspruchsvolle kritische Durchsicht der Páros'schen Kompositionskunst freuen darf; sowohl eine Hervorhebung von Stärken als auch Kritik von Schwächen findet statt, sollte aber keinesfalls als Lobhudelei bzw. Geringschätzung missverstanden werden, ermahnt CJF den Leser. In diesem attraktivsten Teil des Buches wird der thematische Zusammenhang der Aufgaben vor die chronologische Reihung gestellt, und die Analysen nehmen zu viel Raum ein, um die zweisprachigen Texte direkt miteinander zu koppeln; dieser Teil ist daher in beiden Sprachversionen separat abgedruckt. Eine Einführung zur Person, geschrieben von Árpád Földeák, Aufsätze und Briefe von Páros (an A. Karpati), Reaktionen auf seinen unerwarteten, zu frühen Tod und die Ergebnisse von Gedenkturmeren runden den Band ab, der sicher für lange Zeit ein Highlight des langsam wachsenden Bestands an Hilfsmatt-Literatur bleiben wird.
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Zum Schluss sei
aus jedem Kapiel noch eine Aufgabe herausgegriffen: In 1
es ist die Aufgabe, die Páros für den oben zitierten Vergleich
zwischen Vierspänner und Vierling heranzog sehen wir eine
recht frühe und sehr gelungene Darstellung der Themenverbindung
AUW und Königsstem: a) 1.Kc6 e8T 2.d5 Te6#; b) 1.Ke6 e8S 2.Td5
Sg7#; c) 1.L:d3 e8D 2.Kc4 Dc6#; d) 1.Ke4 e8L 2.d5 Lg6#. 2 ist
eine Darstellung eines Themas, für das Feather in Anlehnung an
das ähnlich definierte gleichnamige #2-Thema die Bezeichnung
Peiros-Thema vorschlägt: Zwei schwarze Linienfiguren sind in
der Ausgangsstellung durch zwei andere schwarze Steine von bestimmten
Feldern abgesperrt. Im Verlauf der Lösung tauschen die beiden
Versperr-Steine ihre Linien, so dass sie am Ende die jeweils andere
Linienfigur absperren. In 2 ist dies dargestellt, ohne dass
die thematischen sFiguren auch als Blocks im Mattbild genutzt werden:
a) 1.Lf5 d7 2.Sd3 d8S#; b) 1.Ld7 Lb4 2.Se5 c5#. 3 zeigt totale
Harmonie im Dreizüger und bietet drei reziproke Grimshaw-Verstellungen
auf g2, e6 und c5: a) 1.Tg2 Te6 2.Kc4 c3 3.Lc5 Te3#; b) 1.Lg2 Le6
2.K:c6 c4 3.Tc5 Lc8#. Zu 4 weist TB im Buch auf den verzögerten
Inder hin, doch ich sehe sogar zwei Inder: 1.d1L Le3 (erster Kritikus)
2.d2 (erste Verstellung) Kf5 3.Kc1 Nutzung der Verstellung; hier haben
wir schon den ersten, gemischtfarbigen Inder, dem noch ein weißer
folgt: 3. Lh6 (zweiter Kritikus) 4.Lc2+ Kg5 (Verstellung) 5.d1L
(Nutzung) Kh4#. (GüBü) |
Peter Kniest
(), Hans Gruber, Frank Müller & Rainer Staudte
Selbstmatt-Miniaturen, Reflexmatt-Miniaturen (Aachen 2003, Editions
feenschach-phénix, FEE-NIX-Serie Band 8, 400 Seiten, geb.,
35 Euro, zu bestellen beim Herausgeber bemd ellinghoven) Ein Buchprojekt ist nach mehr als einem halben Jahrhundert Vorbereitungszeit Realität geworden gerade noch rechtzeitig, bevor die mittlerweile vorliegende Materialfülle es endgültig zum Scheitern gebracht hätte, möchte man erleichtert aufatmen und Hans Peter Rehm zustimmen, der in seinem französisch abgedruckten Vorwort meint, dass es nicht mehr lange gedauert hätte, bis das Material nicht mehr zwischen zwei Buchdeckel gepasst hätte. Wer den 1993
verstorbenen Peter Kniest noch kennenlernen konnte, dem wird er
auch irgendwann von seiner schon in den 30er Jahren begonnenen
Selbstmatt-Miniaturensammlung
erzählt haben, deren Veröffentlichung ihm eine (wegen
anderer Prioritäten immer wieder hinausgeschobene) Herzensangelegenheit
war. Der Rezensent erinnert sich daran, dass PK-t ihm Anfang der
80er Jahre von der damals etwa 500 Aufgaben umfassenden Sammlung
berichtete. Das erste Kapitel des jetzt vorliegenden Buchs enthält
einen Abriss der langwierigen Entstehungsgeschichte und beginnt
1941 bei einem Stand von 70 Aufgaben und der Ausschreibung eines
Schwalbe-Thernaturniers, nach dessen Abschluss die Zahl sich fast
verdreifacht hatte. In seiner letzten Äußerung zum Buchprojekt
erwähnt Kniest dann 1993 einen Bestand von ca. 900 Aufgaben.
Nun wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn die Angelegenheit
nach Kniests Tod am 15.12.1993 endgültig im Sande verlaufen
wäre. Doch glückliche Umstände, in diesem Fall die
überraschende Bereitschaft des Studienexperten Rainer Staudte,
die vorhandene Datei in eine Datenbank zu überführen,
sowie die Mitarbeit von Frank Müller, der inzwischen selbst
eine Selbstmatt-Miniaturensammlung angelegt hatte, und des unermüdlichen
Hans Gruber gaben dem Projekt neuen Auftrieb. Die bekannt gemachten
Recherchen und das zum 50jährigen Jubiläum von feenschach
1999 organisierte Informalturnier für Selbstmatt-Miniaturen
führten zu beträchtlichen
Nach 1.De5!
droht 2.Tf4+ Kg3 3.Tg4+ Kf2 4.Tg2+ h:g2#; auf die Verstellung der
wD durch 1. Se4 folgt 2.D:e4+ Kg3 3.Te5 Kf2 4.Dg2+ h:g2# mit
Opfer- und Deckungswechsel zwischen T und D. Dieses
Werk ist natürlich kein "Lesebuch", und eine Dokumentation
kann auch nicht nur Meisterwerke enthalten. Wer selbst einschlägig
komponiert, kommt an dem Werk einerseits für die Originalitätsprüfung
nicht vorbei, kann sich dort andererseits viele Anregungen holen.
Und der "gewöhnliche" Leser hat eine fast unerschöpfliche
Quelle zur Hand, aus der er blätternd und stöbernd immere
neue Anregungen schöpfen kann. Aus dem Reflexmatt-Kapitel sei
hier noch das Stück gezeigt, das HPR in seinem Vorwort als
eines der Wunder dieses Buchs bezeichnet: Man sieht in 2
sofort das Matt durch f:g1D mit der wD auf e2. Nach dem Versuch
1.Da6? f5 2.Dc4 f4 3.Da6 f3 fehlt nur noch ein Tempozug, den man
scheinbar irgendwo auf der Diagonalen machen könnte, aber alles
scheitert an der Reflexbedingung. Die Lösung birgt in jedem
Zug eine Überraschung: 1.Db1! f5 2.Db4! (Db6?) f4 3.Db6! f3
und erst jetzt betritt die wD die Diagonale a6e2: 4.Da6 f2
5.De2 f:g1D#. Es bleibt abzuwarten, ob das Erscheinen des Buches
eine Flut neuer Kompositionen auslöst, wie es seinerzeit nach
Erscheinen der von Peter Kniest herausgegebenen Bände zur
Wenigsteiner-Dokumentation
der Fall war. Im Nachwort des Herausgebers warnt -be- aus eigener
Erfahrung schon, dass die Sache ansteckend sei, und er schließt
mit dem Wunsch: |
John
Rice Chess Problem Spectrum (Aachen 2003, Editions feenschach-phénix,
FEE-NIX-Serie Band 9, 372 Seiten, geb., Text englisch; 35 Euro, zu
bestellen beim Herausgeber bernd ellinghoven) Eine Sammlung eigener Aufgaben, eingeteilt nach dem in den FIDE-Alben verwendeten Schema, können wohl nicht allzuviele Problemisten zusammenstellen. Dass dies einem bekannten ZweizügerSpezialisten, als der John Rice wohl von vielen noch gesehen wird, unter Verwendung eines kleinen Tricks gelingt (die Studien- hat er durch eine Serienzüger-Abteilung ersetzt und Retros ausgeblendet), mag viele überraschen. Wie JR in der Einleitung mitteilt, hat er nach vierzigjähriger Konzentration auf den Zweizüger, in die lediglich eine Phase der Beschäftigung mit Serienzügern fiel, erst Anfang der neunziger Jahre begonnen, auch in anderen Disziplinen zu komponieren und ist dort mittlerweile produktiver als in seinem Stammgebiet. Auch wenn JR jetzt fast die gesamte Palette bespielt, ist vielen seiner Aufgaben die Verwurzelung des Autors im Zwelzüger anzumerken, was er selbst in der Einleitung zum Dreizüger-Kapitel auch als wohl unvermeidlich ansieht. So sind dann auch der überwiegende Teil der Hilfs-, Selbst- & Reflexmatts sowie der Märchenschachaufgaben zweizügig. Die für dieses Buch zusammengestellte Auswahl umfasst etwa 300 Probleme, davon knapp die Hälfte Zweizüger und jeweils etwa 50 Dreizüger und Märchenschach-Aufgaben; die restlichen Kapitel fallen kleiner aus. In der Kommentierung geht der Autor oft über die bloße Beschreibung des Inhalts hinaus, verweist auf Stärken oder Schwächen der Aufgaben aus der Sicht des Komponisten, oder gibt gelegentlich auch die Kommentare Dritter und ggf. seine davon abweichende Meinung wieder. Auch seine vielfältigen anderen problemschachlichen Tätigkeiten - vom Leiter des Problemteils des British Chess Magazine bis zum Schriftleiter des Problemist, vom Autor mehrerer Bücher über den Preisrichter bis zum PCCC-Präsidenten werden in einleitenden Beiträgen von Michael Lipton und Barry Barnes sowie vom Autor selbst skizziert; eingestreute Photos runden den hervorragenden Gesamteindruck ab. Insgesamt ergibt sich so ein flüssig geschriebenes Buch, das einen umfassenden Eindruck vom Komponisten und Menschen JR vermittelt und das sich sehr gut in die hochqualitative FEE-NIX-Serie einfügt. Sehen wir uns zum Schluss einige Aufgaben an:
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Halbbatterien
gehören zu den häufig von JR im #2 eingesetzten Motiven.
In 1 wird eine mit Nowotnys gekoppelt, wobei beide wSteine
aus der Halbbatterie den Nowotny-Schnittpunkt f4 verstellen können:
1.Sf4? [2.Tc8/Sd6#] L:f4/T:f4/K:e8/D:e7 2.Tc8/Sd6/Tc8/Tc7#, aber 1.
S:f6! pariert. Daher 1.Tf4! [2.Sdc7/Sd6#] L:f4/T:f4/K:e8/D:e7/S:f6
2.Sdc7/Sd6/f7/S:e7/T:f8#. In 2 liegt in der Diagrammstellung
eine Drittelfesselung der sFiguren vor. Nach 1.Lg1! pariert jede der
in der Fesselungslinie stehenden sFiguren durch Abzug die Drohung
2.Tc5+ d:c5 3.D:e5#, wonach Weiß einen weiteren thematischen
Stein ablenkt, um dann ein Fesselungsmatt zu geben. Das Ganze erfolgt
zyklisch nach dem Schema AB-BC-CA: 1. Lf6 2.Dd4+ S:d4 3.Lc4#,
1. Se3 2.Lc4+ S5:c4 3.S:f4# (2. S3:d4 3.Dd4#), 1.
Sd3 2.S:f4+ L:f4 3.S:f4# (2. S:f4 3.Lc4#). Nebenspiel 1.
S:f3 2.Lc4+, 1. Sc6 2.T:c6, 1. b2 2.D:a2. Diese Aufgabe
wurde übrigens mit dem Brian Harley Award 1994-96 ausgezeichnet.
Im Reflexmatt 3 zeigt der Autor das Loschinski-Therna.
Nach beliebigem Rückzug des wLe6 entlang der Fesselungslinie
droht 2.Se6 Dh7#. 1.Ld5? scheitert an 1. De6!, versucht Weiß
1.Lc4? um nach De6 mit 2.Td5 De3# zum Erfolg zu kommen, kontert Schwarz
mit 2. Dd5! Nach 1.Lb3? könnte Weiß diesen Zug zu
2.Ld1 Dh1# nutzen, aber Schwarz hat wieder den Nachrücker 1.
Dc4! Erst 1.La2! führt zum Erfolg: 1. De6 2.Td5 De3#, 1.
Dd5 2.Tb3 Dh1#, 1. Dc4 2.Sb3 Df4#, 1. Db3 2.c4 Dh3# und
1. D:a2 2.e4 Dd2#; ferner 1. K:f8 2.Lg7+ D:g7#.
Auf Schachgebote reagiert ein transmutierenden sK mit erhöhtem
Fluchtreflex, kann er doch wie der schachbietende Stein ziehen. In
4 gibt es das Satzspiel 1. e2/c5 2.Td3/Td5#, da alle
T-Fluchten des sK gedeckt sind. Nach 1.Kf6? (Zugzwang) folgt auf e2/c5/g:f5
mit 2.Sb3/Sb5/S:f5# ein Wechsel auf Springermatts, doch Schwarz hat
noch die Parade 1. g5! In der Lösung 1.K:g6! kommt nach
1. e2/c5 2.Lf2/Lf6# schließlich noch der Läufer zum
Einsatz. Es ist erstaunlich, mit welch sparsamen Mitteln der sTransmutant
in diesem Sagoruiko beherrscht wird. Dem Preisrichter störte
der Schlagschlüssel aber so sehr, dass die Aufgabe keine Auszeichnung erhielt. (GüBü)
Der Autor, seit fast 40 Jahren Leiter der Problemspalte in L'Italia Scacchistica, setzt die Folge der Monografien bedeutender italienischer Komponisten fort und präsentiert, fast zeitgleich mit der Ankündigung eines ihm zum 90. Geburtstag gewidmeten Kompositionstumiers für h#2er, nach früheren Bänden zu Stocchi (1995), Mari (1999), und der Sammlung eigener Aufgaben nebst einem Anhang zu Mari (2001) jetzt mit der kompletten Sammlung der von Guidelli komponierten Aufgaben das Werk eines weiteren Zweizüger-Klassikers. Guidelli, dem nur eine kurze Schaffensperiode vergönnt war (er fiel, noch nicht einmal 27 Jahre alt, einer Lungenentzündung zum Opfer), gehörte zu den herausragenden Komponisten der Good-Companion-Periode und landete Anfang 1917 einen besonderen Coup, als er in deren Turnier gleich die ersten sechs Preise erringen konnte. Den 330 in diesem Band zusammengefassten Kompositionen Guidellis sind Texte zur Person und seinen Kompositionen von ihm selbst und anderen, u.a. von A. Mari, A. Ellerman, G. Hume & A.C. White vorangestellt. Auch wer sich hier an etwa 20 Seiten italienischem Text etwas schwertun mag, kann anschließend die jeweils kurz kommentierten Aufgaben unbeschwert genießen. Nachdem Ende 1914 erste Kompositionen Guidellis im Good Companion erschienen waren, erzielte er im April 1915 mit dem hier reproduzierten Kreuzschach-Stück einen ersten "Club-internen" Preis: Nach 1.Lb4! [2.Tc1#] folgt auf 1. T6~/T:b4/Tb5+ 2.Tc5/Sd4/Sc5#, ferner 1. Td1/Sf3+ 2.De3/S:f3#. (GÜBÜ) |
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