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Todesfall
Helmut Wolf, Bonn, geboren am 11.5.1930, ist am 29.4.2018 verstorben. Er war 49 Jahre Schwalbe-Mitglied.
Kalenderblatt
An den vor 50 Jahren verstorbenen Josef Halumbirek (7.3.1891-22.6.1968) wird in einem separaten Artikel in diesem Heft erinnert.
Adelchi Ricciardi
Die Schwalbe 1935
#5 (9+8)
Harry Viggo Tuxen
Tijdschrift van de KNSB
1929
2. Preis
#2 (9+9)
Der 1897 geborene russische Komponist Michail Michailowitsch Barulin gilt als einer der Väter des modernen Zweizügers, den er in vielen Artikeln, die über die ganze Welt verbreitet erschienen, propagierte. Schon 1927 begann er mit systematischen Untersuchungen von weißen thematischen Verführungen. Zusammen mit Guljajew und Issajew publizierte er 1933 das Buch 300 Schachmatny Sadatsch. Als Problemredakteur der "offiziellen" Zeitschriften 64 (von 1935 bis 1941) und Schachmaty w SSSR (1938 bis 1941) hatte er als Publizist einflussreiche Positionen inne, was ihm zum Verhängnis wurde, nachdem er im sowjetischen Streit um die Rolle des Problemschachs eindeutig Position zugunsten der eigenständigen künstlerischen und gegen die sozialistische, klassenkämpferische Bedeutung des Problemschaffens bezog. Hierzu ein kleiner Exkurs: Schon um 1930 sahen sich die russischen Problemisten dem Vorwurf ausgesetzt, dass ihre Kompositionen nicht die ideologisch erforderliche Nähe zum Partieschach aufwiesen, also nicht geeignet seien, das praktische Spiel zu fördern. "Bürgerliche" Themen sollten zugunsten von "revolutionären" vermieden werden; konkret bedeutete dies, dass Zwei- und Dreizüger nicht geschätzt wurden, weil sie zu phantasievoll und partiefern waren, während Studien, die umfangreiche Analysen erforderten und dadurch Partienähe demonstrierten, der politischen Norm entsprachen. Absonderliche Formen der Komposition, wozu insbesondere Hilfsmatts, Selbstmatts und Märchenschach zählten, wurden offiziell verdammt (eine Haltung, die sich bis in PCCC-Zeiten auswirkte, als noch über die Beschränkung dieser Genres im FIDE-Album diskutiert wurde). Der Streit flammte 1936 erneut auf, als ein von Botwinnik und Spokoini in Schachmaty w SSSR publizierter Artikel erneut forderte, dass die Komposition dem Partiespiel unterzuordnen sei. Barulins tapferer Widerstand gegen dieses Verlangen stützte sich auf seine These, dass es sich bei Partie- und Problemschach um zwei gänzlich unterschiedliche Gebiete handele und dass die Schachkomposition eine eigenständige, weit zurückreichende Entwicklungsgeschichte und eigene ästhetische Standards habe. Statt einer Diskussion folgte als offizielle Antwort auf Barulins Artikel eine Anfang 1937 vom sowjetischen Schachverband verabschiedete Resolution, in der die Unterordnung der Komposition unter die Erfordernisse des praktischen Spiels verordnet wurde. Barulin persönlich wurde zunächst noch in Ruhe gelassen, aber die Mitglieder des Problemistenkreises, der sich privat in seiner Wohnung traf, wurden einzeln nach und nach verhaftet, bis er selbst allein zurückblieb und im November 1941 auch dieses Schicksal teilte. Er starb vor 75 Jahren im Gefängnis, nach Auskunft der russischen Schachmaty Enziklopeditscheski Slowar am 23. Mai 1943 (andere Quellen geben ungenau 1943 oder auch 1942 an). - Eine ausführliche Darstellung zur Geschichte des Schachs in der frühen Sowjetunion bietet die 2013 erschienene Dissertation von Michael A. Hudson Storming Fortresses: A Political History Of Chess In The Soviet Union, 1917-1948, die im Internet unter https://escholarship.org/uc/item/0s71f0cw verfügbar ist.
Vittorio de Barbieri
Revista de Romana 1940
Remis (3+3)
Paul Löschl
Die Schwalbe 1986
1. Preis
s#14 (9+6)
Vor 125 Jahren wurde Suaminatha Subrahmanyam geboren (6.6.1893-21.7.1972), der über viele Jahre hinweg der wohl prominenteste indische Komponist war. Er leitete auch die Schachspalte in der Zeitung The Hindu, die auch in Europa einen guten Namen hatte.
Der englische Schachhistoriker Harold James Ruthven Murray (24.6.1868-16.5.1955) ist durch sein 1913 erschienenes Werk A History of Chess unsterblich geworden. Sein 900-Seiten-Werk war das Ergebnis 14jähriger Forschungsarbeit, zu der er von Lasa und van der Linde angeregt wurde. Es enthält auch umfangreiche Sammlungen von Mansuben und mittelalterlichen Schachproblemen.
An den 150. Geburtstag des baltischen Studienkomponisten Johann Sehwers (28.6.1868-7.11.1940), über den erst in Heft 276 (Dezember 2015) eine Kalenderblatt-Notiz erschien, ist zu erinnern.
Vermutlich vor 200 Jahren erblickte Napoleon Marache das Licht der Welt (6.1818-11.5.1875). Über ihn und seine unklaren exakten Lebensdaten erschien schon vor zwei Jahren eine Kalenderblatt-Notiz in Heft 273.
Horatio Bolton
Problems 1827 In: Lewis
#6 (6+6)
(GüBü)