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Kalenderblatt
Vor 25 Jahren starben der schwedische s#-Spezialist Bertil Gedda (6.12.1912-8.3.1991), der von 1965-1973 Redakteur der Tidskift för Schack war, und der sächsische Bäcker Walter Henke (10.1.1905-10.3.1991), der jahrzehntelang in Kurorchestern spielte und daneben ab 1922 vorwiegend Zweizüger komponierte. Nach einer längeren Pause erschienen ab 1959 noch etwa 140 Zwei-, Drei- und Mehrzüger. Bekannt wurde er auch durch seine humoristischen Schachgedichte, die 1985 und 1987 in zwei Bänden erschienen.
Erinnert sei an die vor 50 Jahren verstorbenen Walter Horwitz (5.12.1906-9.4.1966), über den eine Kalenderblatt-Notiz in Heft 222 (Dez. 2006) erschien, und Alfred (Fred) Kniest (24.7.1913-9.3.1966), der seinen Brüdern Albert und Peter bei der Redaktion von Schachmatt, Diagramme und Figuren etc. half, ohne selbst als Problemist groß in Erscheinung zu treten. Auch ihm war schon eine Notiz gewidmet (Heft 262, Aug. 2013), ebenso dem Südafrikaner Donald Glenoe McIntyre (19.5.1889-11.3.1966) im Heft 266 (April 2014).
Der spanische Komponist Carlos Rodriguez Lafora (10.7.1884-19.4.1966) hatte eine für damalige Zeit riesige Sammlung von mehr als 18000 Studien aufgebaut (über deren Schicksal mir nichts bekannt ist). Aus der Arbeit mit der Sammlung resultierten zwei Bücher: Alfiles en casilla de distinto coler (1963) und Dos caballos en combate (1965).
Joseph J. L. M. Opdenoordt (16.9.1892-4.4.1966) komponierte etwa 500 Aufgaben, von denen 1943 eine Auswahl in Niemeijers drittem Band der Serie niederländischer Probleemcomponisten erschienen. Opdenoordt war trotz des Erfolgs der neudeutschen Schule eher der böhmischen Kompositionsrichtung zugeneigt und veröffentlichte 1926 in De Maasbode einen Artikel, in dem er neue Leitlinien für die böhmische Schule vorschlug.
Vor 75 Jahren starb der britische Zweizüger-Spezialist Frederic Bonner Feast (12.2.1872-28.3.1941), dessen zusammen mit A. C. White herausgegebenes Buch Simple Two-Move Themes 1924 in der Christmas-Serie erschien. 1936 gab Feast noch einen Band mit dem Titel Chess Cameos: A treatise on the two-move problem heraus.
Eino Kämäräinen 21.04.1916 11.01.1981 FIN
José Tolosa y Carreras (20.11.1846-28.4.1916) stammte aus einer alten katalonischen Familie. Nach dem Medizinstudium in Barcelona widmete er sich nur kurze Zeit der praktischen Medizin, sondern ging lieber seiner ausgeprägten Neigung zum Schachspiel nach. Schon 1867 war er Mitarbeiter einer in Barcelona erscheinenden kurzlebigen Schachzeitschrift. Später wurde er Redakteur bei vielen anderen Zeitschriften und Zeitungen, u. a. bei der italienisch-französischen Zeitschrift Ruy Lopez, die von 1895 bis 1899 erschien. Darin veröffentlichte er 1898 eine von ihm erstellte Übersetzung des Scachs d'amor von 1475, dem ältesten Zeugnis des modernen Schachs. In La Stratégie brachte er von 1887-1890 eine Artikelserie, die 1892 auch in Buchform unter dem Titel Traité analytique du problème d'échecs erschien. Es galt seinerzeit als die beste und umfassendste Einführung in die Problemkomposition und war auch geeignet, dem Anfänger die Kunst des Komponierens näher zu bringen.
Josef Halumbirek
Schach 1954
5. Preis
#20 (2+8)
Aleksis R. Rautanen
L'Italia Scacchistica 1934
1. Preis
#3 (10+12)
Alexei Troitzki
Nowoje Wremja 1895
Gewinn (3+3)
Die russische Revolution 1917 beendete nicht nur Troitzkis zweite Kompositionsphase, sondern führte zum zweitenmal zum Verlust all seiner schachlichen Unterlagen (zuvor hatte er 1908 bei einem Brand auch schon alle seine Materialien verloren), die er später mühsam, teils aus dem Gedächtnis, rekonstruieren musste. 1924 begann seine dritte Kompositionsphase, die er mit der Herausgabe seiner Studien einläutete (500 Endspielstudien, Berlin 1924). Er vervollkommnete jetzt die früher schon von ihm bearbeiteten Themen und gab 1934 ein zweites Buch mit 360 Studien, davon einige aus dem früheren Buch, heraus. (Sbornik schachmatnych etjudow, 1937 auch in englischer Übersetzung erschienen).
1928 wurde Troitzki als erster Schachkomponist mit dem Titel Verdienter Künstler geehrt. Dies ist insofern bemerkenswert, als die UdSSR damit erstmals die Schachkomposition als eine Kunstform anerkannte. 1934 erhielt er, damals 68-jährig, für seine Kompositionen dann auch noch den Titel Meister des Sports. Dass Troitzki, der große Teile seines Lebens an abgelegenen Orten verbrachte, am Ende wieder in (nun:) Leningrad lebte, war fatal für ihn, denn er verhungerte 1942 bei der Belagerung der Stadt. Mit ihm gingen die Unterlagen für ein vorbereitetes drittes Buch zugrunde.
(GüBü)