Sie befinden sich hier
Todesfälle
Mario Matouš
1. Pr. Posalek/Vlasek-60-JT
Studie des Jahres 2007
#3 (3+5)
Der Tod griff noch weitere Male viel zu früh zu: Alexander Lehmkuhl (23.7.1950 - 20.8.2013) gehörte zu meinen Problembekannten der ersten Stunde, als ich Mitte der 1970er Jahre in dieses Metier eintauchte. Später wurde es ruhig um ihn, bei einem gelegentlichen Wiedererscheinen erzählte er von philatelistischem Engagement. Erst in den letzten Jahren kam er wieder zu Treffen. Jetzt ist er einer Krankheit erlegen. - Der israelische Komponist Theodor Tauber (18.8.1950 - 3.9.2013) war Märchenschachspezialist und besuchte auch einige Male das Andernacher Treffen. Ich erinnere mich noch gern an einen Tagesausflug in seinem Auto, zu dem TT am Rande des PCCC-Treffens 1999 in Netanya John und Ann Rice sowie mich einlud. Er zeigte uns damals eine Reihe von Sehenswürdigkeiten entlang der israelischen Küste bis kurz vor die libanesische Grenze. - Als "Problemfreund, Schach-Enthusiast, Förderer und Lehrmeister..." wird Manfred Zucker (15.04.1938 - 23.10.2013) in der Zeitschrift Schach, deren Problemteil er von 1973 bis 2000 redigierte, gewürdigt. Für die Schwalbe hat Frank Richter einen Nachruf auf "MZ" verfaßt.
Kalenderblatt
Vor fünfzig Jahren verstarb der italienische Studienkomponist Rinaldo Bianchetti (17.11.1882-21.11.1963), der Mitte der Zwanziger Jahre und dann noch einmal von 1946-1957 Studienredakteur von L'Italia Scacchistica war. Sein 1925 veröffentlichter Contributo alla teoria dei finali di soli pedoni wurde 1932 herangezogen, um einen Plagiatsvorwurf gegen Marcel Duchamps und Vitaly Halberstadt zu begründen, den die so Beschuldigten aber entschieden zurückwiesen. Der Streit kann in L'Italia Scacchistica 1932, S. 273-274 und in L'Echiquier 1932, S. 1810-1811 nachgelesen werden.
K. A. K. Larsen
Tijdskrift NSB 1930
1. Preis
#2 (8+11)
Vor 75 Jahren verstarb der russische Studienkomponist Sergej Michailowitsch Kaminer (26.8.1908-2.11.1938), der mit nur 30 Jahren ein Opfer stalinistischer Verfolgung wurde. Über ihn erschien zum 100. Geburtstag eine Notiz in Heft 232.
Es gab zwei Bremer Schachspieler und Problemisten mit dem Namen August Kohlrausch, Vater und Sohn. Der vor 75 Jahren verstorbene Senior (27.12.1865-10.11.1938), Ehrenmitglied der Bremer Schachgesellschaft, sah die Problemkunst als sein eigentliches Gebiet an. Er komponierte mehrere hundert Aufgaben, die aber wohl heute, wo der Begriff "Bremer Problemist" in erster Linie als Umschreibung von GM Herbert Ahues verstanden wird, weitgehend vergessen sind. Umso erfreulicher ist, dass der Bremer Schachverband in diesem Jahr vor der ebenfalls in Bremen durchgeführten deutschen Meisterschaft eine erste Bremer Lösemeisterschaft organisierte, dieses Turnier als August-Kohlrausch-Memorial bezeichnete und damit auf eine breitere historische Basis hanseatischen Problemschaffens hinwies.
Wazlaw Hebelt
Schachmaty w SSSR 1952
1. Preis
#3 (8+11)
Vor 150 Jahren wurde in dem Dorf Kuczurmare in der Nähe des damals zur habsburgischen k.u.k.-Monarchie gehörenden, heute in der Ukraine gelegenen Czernowitz Georg Marco geboren (29.11.1863-29.8.1923). Dort entwickelte er sich auch schon früh zu einem guten Schachspieler. Als er 1882 in Wien ein Medizinstudium begann, stürzte er sich intensiv und mit Erfolg ins dortige Schachleben. Eine krankheitsbedingte längere Unterbrechung seines Studiums bedeutete letztendlich dessen Abbruch und Marco entschied sich 1890 für die - wie er es 1914 nennt - dornenvolle Laufbahn eines Schachmeisters. Neben seinen Turnieraktivitäten widmete er sich ganz besonders der Schachpublizistik. 1898 gründete er die Wiener Schachzeitung, die er bis zu ihrem vorläufigen Ende 1916 herausgab und zu einem der bedeutendsten Schachmagazine machte. Daneben gab er einige Turnierbücher heraus und arbeitete zusammen mit Eduard Mazel, dem Problemredakteur seiner WSZ, an einer großangelegten "Problemgalerie", die nichts weniger beabsichtigte als "der Schachwelt die Geistesschätze aller Problemheroen aller Nationalitäten möglichst vollständig zu einer Enzyklopädie vereint zugänglich zu machen". Kein Wunder, dass dieses Projekt damals nicht realisiert werden konnte. Was davon in Marcos Nachlass gefunden wurde, gab Josef Krejcik 1924 unter dem Titel Meister des Problems heraus. Es enthält Aufgaben von Cheeny (110), Healey (110), Anderssen (94), Schrüfer (157), Mendheim (148), Shastree (125), Cywinski (37) und eine von de Boer.
J.B. of Bridport
Ill. London News 29.4.1854
#3 (3+3)