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Heft 307, Februar 2021

 


Artikel Seite
Aktuelle Meldungen 1
Neue Beiträge 2021 4
Franz-Pachl-70-Geburtstagsturnier, gleichzeitig 229. Thematurnier der Schwalbe 5
Rainer Kuhn: Franz Pachl 70 16
Rainer Kuhn: Carsten Ehlers 50 18
Bernd Schwarzkopf: Konstruktionswettbewerb in der Schwalbe 2021 19
Urdrucke 19
Lösungen der Urdrucke aus Heft 304, August 2020 30
Bemerkungen und Berichtigungen 57

 

Neue Beiträge 2021

von Rainer Kuhn, Kassenwart (Treasurer)

Liebe Mitglieder,

für 2021 sind schon viele Mitgliedsbeiträge eingegangen, was erfreulich ist. Leider beliefen sich einige in diesem Jahr (nicht 2020) gezahlte davon nur auf den alten Beitrag von 35 €/70 €. Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung 2019 in Bielefeld hat sich ab 2021 der Mitgliedsbeitrag auf 45 € (bzw. 90 € für Fördermitglieder) erhöht. Bitte überweisen Sie die Differenz von 10/20 € umgehend, falls Ihnen dieses Versehen passiert sein sollte.

Dear members!

Please keep in mind that the fee/due for 2021 has increased to 45 € for members and 90 € for fellows. If you, by accident, only paid the old rate in this year, please submit the difference of 10/20 € as soon as possible.

Franz Pachl - 70

von Rainer Kuhn, Worms

Am 8. Januar war es soweit: Franz Pachl wurde 70 Jahre alt und alle Schwalben, sofern sie es möchten, und ich gratulieren ihm recht herzlich und wünschen ihm alles Gute.

Wahrscheinlich war es 1975, als ich ihn kennenlernte. Dr. Ernst Bachl hatte mich schon öfter zu den zweimal im Jahr stattfindenden Treffen der Pfälzischen Problemfreunde nach Ludwigshafen mitgenommen, bei denen ich viele Problemisten kennenlernen durfte. Diese Treffen wurden dann von Dr. Hermann Weißauer weitergeführt und heute noch wird die Organisation in seinem Schachclub SK Ludwigshafen 1912 von Franz Pachl geleitet. Es entwickelte sich in den darauf folgenden Jahren ein, wie damals üblich, reger Austausch über Briefverkehr, bei dem Aufgaben beurteilt und gekocht wurden und zum Teil auch Gemeinschaftsaufgaben entstanden. 1977 wurde dann auch in der Rochade Europa (damals noch Rochade) eine Problemschachspalte von Dr. Hermann Weißauer in Zusammenarbeit mit Dr. Helmuth Morgenthaler (Lösungen und Dauerkonto) etabliert, an der ich als Löser von Anfang an teilnahm. Neben orthodoxem Schach wurden auch ab 1981 im weitesten Sinne "Märchenschachaufgaben" (zuerst h#, s#, Studien) veröffentlicht. Diese "Speziell-Rubrik" wurde von Hans-Christoph Krumm, Manfred Rittirsch und Manfred Seidel als Sachbearbeiter und ab April 2008 von Franz bearbeitet. Ab Januar 2014 übernahm Franz die gesamte Problemschachspalte und wurde dann bis zum bitteren Ende 2015 von ihm geleitet.

Diese Spalte und das Treffen in Ludwigshafen haben den Kontakt zum Problemschach aufrechterhalten, denn berufsbedingt nahm er zu Franz leider ab. Während meine Kompositionstätigkeit einschlief, entwickelte sich Franz zu einem weltweit renommierten Zweizüger" , dann Hilfsmatt" und später Märchenschachkomponisten, der 1988 den Titel als Internationaler Preisrichter (für Zweizüger und Hilfsmatts) und 2005 den Großmeistertitel der FIDE für Schachkomposition erhielt. Neben der Redakteurtätigkeit war er bei Die Schwalbe, PROBLEM-FORUM, Rochade Europa und ist mittlerweile noch aktuell bei Schach tätig. Er hat mehrere hervorragende Bücher über Problemschach geschrieben, die zahlreiche seiner im doppelten Sinne des Wortes ausgezeichneten Aufgaben zeigen, auch mit vielen Co-Autoren, da es ihn sehr bereichert und beflügelt mit anderen zusammenzuarbeiten. Auch war er lange Zeit als Problemwart beim Schachbund Rheinland-Pfalz aktiv.

Ich habe ihn immer als hervorragenden Kenner der Materie erlebt, dessen enorme Gestaltungsfähigkeit von harmonischen Aufgaben mit analog verlaufenden Lösungen ich sehr bewundere. Als ich nach dem Beginn meiner Rente dem Problemschach mehr Zeit widmen konnte, hat er mir mit Rat und Kritik zu Seite gestanden, um wieder bei eigenen Aufgaben etwas Brauchbares aufs Brett zu bekommen. Und wir konnten wieder gemeinsam zu den verschiedenen Schachtreffen fahren. Auch dafür meinen herzlichen Dank.

Hier einige Beispiele aus seinem Schaffen:

A) Franz Pachl

12. Tzuica, Bern 2014

1. Preis

wKc4, wTa6, wLc1, wSd5d4, wBd3,
sKh6, sTh5f4, sLg7e6, sSg3, sBh7

hs#4,5 2;1.1;... (6+7)

A
1.- Txd5 2.La3 Th4 3.Ld6 Lg4 4.Sf3! (Se6?) Tdh5 5.Lf8+ Le6#
1.- Lxd4 2.Ta2 Lg8 3.Td2 Tf7 4.Se7! (Sf4?) Lg7 5.Th2+ Tf4#

Aus dem Preisbericht:
Diese wirklich herausragende Arbeit hätte in jedem Wettbewerb einen Preis verdient. Es bietet eine Mischung aus Tzuica-Themen:
- Rückschläge schwarzer Steine (zwei in jeder Lösung) (Tzuica 2013)
- Diagonal-orthogonale Korrespondenz (Tzuica 2008)
- Zwei aktive Batterien in jeder Lösung (Tzuica 2009)
- Mindestens drei (genauer gesagt vier) gegenseitige Funktionswechsel zwischen zwei Steinen (Tzuica 2011). Diese sind wSd4/wSd5, wTa6/wLc1, sLg7/sTh5 und sLe6/sTf4.
Zu diesem beeindruckenden strategischen Komplex gehören noch die schwarzen Inder, die aktiven Entfesselungen und Fesselungen und natürlich die doppelte Kontrolle, die nur durch Batterie-Matts im orthodoxen Schach möglich sind. Ein perfekter Sieger? Nicht ganz, denn es gibt einen winzigen Fleck: der einzige Zweck des schwarzen Offiziers Sg3 ist das Feld f5 zu bewachen und so eine Nebenlösung zu verhindern (mit weißem König auf der 5. Reihe geht der letzte Zug 5.Sf5+ Tx h5).
Mein Lieblingsproblem! Als ich diese Aufgabe vor der Veröffentlichung sah, welche im Hilfsselbstmatt Doppelschachmatts forderte, war ich total begeistert und mir war sofort klar, dass sie einen Preis total begeistert und mir war sofort klar, dass sie einen Preis bekommen würde. Mit dieser Beschreibung des sSg3 als "Fleck" konnte ich mich nie anfreunden. Was soll das denn gegenüber dem Rest?

B) Franz Pachl

StrateGems 2011

1. Preis

wKf2,
sKg5, sBd6f5f3g2, sSRb8, sSLa2, sSUb6,
nSRb2, nSLb1, nSUc2, nDa7

h#2
b) f5 → g6;
c) f5 → h3(1+8+4)

B
a) 1.nZRe3 nDxb8(nDh6)+ 2.Kg4 nKRxe3(nKRh1)#
b) 1.nKRe3 nDxb6(nDf4)+ 2.Kh5 nNxe3(nNf6)#
c) 1.nNe3 nDxa2(nDg6)+ 2.Kh4 nZRxe3(nZRf1)#
Zyklischer Wechsel der drei neutralen Steine, der durch das Schlagen der drei entsprechenden schwarzen Steine durch die neutrale Dame hervorgerufen wird. Dabei werden zyklisch Batterien, Schlagfälle und Doppelschachmatts gezeigt. Der erste schwarze und der zweite weiße Zug führen auf dasselbe Feld.

C) Franz Pachl

Problemist Ukraine 2010

1.-2. Preis

wKa6, wLg1, wBb5, wSLe8b2, wTLd6b4, wLLc7c4,
sKd5, sDf4, sBb6g2, sSLg7e1, sTLb7h6g3b1, sLLh3f1

h#2 4.1;1.1 (9+12)

C
1.PAd3 VAb3 (VAa2?) 2.Dxd6 NAc4# (2.De4? d6 PAc4#?)
1.Sd3 VAa2 (VAb3?) 2.De4 PAc4# (2.Dxd6? NAc4#?)
1.VAe6 PAd7 (PAd8?) 2.De5 Vd6# (2.Dxc4? NAd6#?)
1.NAe6 PAd8 (PAd7?) 2.Dxc4 NAd6# (2.De5? VAd6#?)
Ein TF-Hilfsmatt mit chinesischen Steinen. Die schwarze Dame blockt die Fluchtfelder, wobei an vielen Anti-Dual Motiven, diagonaler/orthogonaler Korrespondenz, Entfesselung von weißen Steinen, Selbstblocks und Antibatterie-Matts nicht gespart wird.

D) Franz Pachl

27. Spišská Borovička
2015

2. Preis

wKh3, wLc6, wSc2g2, wBd7c5d5f5d3, wSLd4g4b3h2, wTLe2,
sKe5, sTf7h7, sLg8, sBc7e6g6c3, sSLb4h6

#2 (14+10)

D
1.d8=D? (2.NAe3# C) 1.- NAbxd8[Db4] a 2.Sce3# A, 1.- NAhxd8[Dh6] b 2.Sge3# B aber 1.- Te7!
1.d8=PA? (2.Sce3# A) 1.- NAbxd8[PAb4] a 2.Sge3# B, 1.- NAhxd8[PAh6] b 2.NAe3# C aber 1.- Td7!
1.d8=NA! (2.Sge3# B) 1.- NAbxd8[NAb4] a 2.NAe3# C, 1.- NAhxd8[NAh6] b 2.Sce3# A
Kompletter 3\mal 3-Shedey-Zyklus mit Matt auf dem Feld e3 und Platzwechselcirce-Effekten.

 


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