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Heft 239, Oktober 2009

Kalenderblatt

Vor 25 Jahren verstarb der Grazer Komponist Hans Lepuschütz (5.8.1910-6.9.1984), der zur glanzvollen Riege der österreichischen Mehrzügerkomponisten gehörte, die in der breiten Mitte des letzten Jahrhunderts viele schöne Kunstwerke schufen. Lepuschütz spielte besonders gern mit Schachprovokationen, und selbstverständlich liegt auch das mit seinem Namen verbundene Thema (Ein weißer Zug, der unmittelbar gespielt werden könnte, ist erst als Antwort auf ein provoziertes Schach erfolgreich.) auf diesem Gebiet. Das Problemschaffen in der Slowakei stand lange im Schatten der von tschechischen Komponisten dominierten böhmischen Schule. Erst ab etwa 1930 entwickelte sich eine eigenständige slowakische Kompositionstätigkeit, an der der vor 100 Jahren geborene Andrej Ancin (25.10.1909-7.6.1976) maßgeblichen Anteil hatte. Er komponierte etwa 300 Probleme, davon gut die Hälfte Zweizüger.
Wladimir A. Bron (14.9.1909-1.10.1985) publizierte schon im jugendlichen Alter (1924) seine ersten Aufgaben und brachte es auf mehr als 1000 Kompositionen, davon etwa die Hälfte Studien und ungefähr ein Drittel Dreizüger aller Stilrichtungen. Seine fast 150 Album-Punkte brachten ihn zu Lebzeiten in die vorderste Reihe der erfolgreichen Komponisten, noch heute gehört er zu den Top Ten der Album-Rangliste. Bron veröffentlichte 1969 eine Sammlung eigener Aufgaben mit 90 Problemen und 160 Studien, zehn Jahre später gab er gemeinsam mit O. N. Awerkin eine weitere Sammlung mit 180 Studien heraus.

Hans Lepuschütz
Deutsche Schachzeitung
1950
Andrej Ancin
SUV CSZTV 1959
Wladimir A. Bron
A. Troitzki-MT 1976
#5 (5+9) #2 (8+4) Remis (7+6)

Lösungen

Lepuschütz: 1.Tc2? scheitert an 1.- e3!; versucht Weiß vorplanmäßig 1.S:e5+? L:e5, um nach 2.Tc2 e3 mit 3.Df5# mattzusetzen, dann hat Schwarz noch das Abzugschach 2.- g6+! Ein weiterer vorgeschalteter Vorplan bringt daher in sehenswerter Weise erst den wK in Sicherheit: 1.Ta5! T:a8+ 2.Kh7, und Schwarz kann sich gegen das drohende S-Matt nur durch den Rückzug 2.- Ta4 verteidigen, wonach 3.S:e5+ L:e5 4.Tc2 e3 5.Df5# folgt. Ancin: 1.- Lb5 /Lc4/c6 2.Df8/Ld4/Db6#; 1.Sd6! [2.D:c7#] 1.- Lb5/Lc4/c6/c:d6/K:d6 2.Sb7/Se4/Ld4/Db6/Df8#.
Bron: Nach 1.S:e6+? S:e6 2.c6 Kf7! 3.Ka5 L:e4 4.Kb6 L:c6 5.L:e7 L:d7 hat Schwarz das bessere Ende für sich, daher 1.c6! S:c6 2.S:e6+ Kf7 und jetzt kommt überraschenderweise eine S-Umwandlung: 3.d8S+! (nicht 3.L:e7? K:e7 4.d8D+ S:d8 5.S:d8 L:e4 6.Ka3 Sc1 7.Kb2 Se2 und S gewinnt) 3.- S:d8 4.S:d8+ L:d8 5.Kb3 Lf6 6.e5!! L:e5 7.Lb2 Ld6 (mit der Absicht Sb4) 8.La3! Le5 9.Lb2 Lf4! 10.Lh8!! (nicht 10.La3? L:d2 11.Kb2 Sc3) 10.- Kg8 (oder 10.- L:d2 11.Kb2 remis) 11.Lf6! (11.Ld4? Sc1+ 12.Kb2 Se2 mit Gewinn für S) 11.- Kf7 12.Lh8 remis. Originelle Synthese einer ewigen Verfolgung und dauerhafter Drohung eines Figurengewinns.

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