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Kalenderblatt
Der vor 100 Jahren
verstorbene Amerikaner Benjamin S. Wash (26. 7. 18531906)
gehörte schon vor mehr als 60 Jahren zu den weitgehend "vergessenen"
Komponisten. A.C. White schrieb 1942, dass Wash angeblich mehr als 1.000
Probleme komponierte, aber das Heft, in dem er sie aufgezeichnet hatte,
verlor, wonach nur ein kleiner Anteil wieder rekonstruiert werden konnte.
Ob das ein Fall von verpasster Unsterblichkeit ist, werden wir wohl
nie erfahren. Einen vergleichbaren Verlust erlitt Leo
Touhan-Baranowski,
aber mit anderem Ausgang: In der Schwalbe 1954, S. 249/256 schrieb Hermann
Albrecht einen ausführlichen, 33 Probleme enthaltenden Nachruf
auf den am 27. April 1954 bei einem Motorradunfall ums Leben gekommenen
Komponisten, der vor 100 Jahren geboren wurde in manchen Quellen
(Breuer-Buch, problem 1955) ist als Geburtsjahr 1914 genannt, was aber
nicht recht zum Kompositionsdebüt 1923/24 passt. Das Geburtsdatum
ist wie manches andere über die Lebensumstände des Autors
in einem gewissen "Helldunkel" (Albrecht) verblieben (auch
der Vorname!? manche Quellen schreiben "Leon"). Vielleicht
in Hamburg geboren und als Kind in Brüssel aufgewachsen, lebte
er bis 1939 überwiegend in Warschau, wo er neben Wrobel zu den
bedeutendsten 2#-Komponisten zählte. Nach einer durch die Kriegsumstände
bedingten 16-jährigen Unterbrechung und dem Verlust seiner Schachaufzeichnungen
lebte der
im Worms und erlebte dort unter dem Pseudonym "Wormatius"
eine zweite Schaffensphase, nachdem Albrecht ihm aus seiner 2#-Sammlung
75 seiner früheren Kompositionen wieder zugänglich machen
und damit seine schon erloschene Kompositionstätigkeit wieder anfachen
konnte.
In 1 aus
der ersten Schaffensperiode gibt es nach 1.S:e3 [2.Sb7] die Schiffmann-Paraden
1. D:d5 2.Sec4# (2.Sf5?) und 1. D:c3 2.Sef5# (2.Sec4?) mit
Dualvermeidung. An 2 bewunderte Albrecht die Verführungskraft
von 1.Kg2? [2.Dh3] Tb3/Tb4/Ta4 2.Dd5/Dd6/D:d7#, aber 1. b1D!;
Daher 1.Sd5! [2.Sf4] Tb4/Ta4/L:d5 2.Te7/Sc7/D:g6# Erinnert sei auch
noch an die 100. Geburtstage von Carl Becker (geb. 9.3.1906, Sterbedatum
unbekannt), des dänischen Komponisten Poul Hage (16.3.190611.12.1984)
sowie des Schweden Helmer Ternblad (10.4.1906??), der u.a.
Internationaler Preisrichter war und verschiedene Funktionen im schwedischen
Problemistenverband ausübte.
Ebenfalls vor 125
Jahren wurde der Niederschlesier Bruno Sommer (20.3.188119.11.1971)
geboren, der mit ca. 30 Jahren zu komponieren begann und etwa 500 Aufgaben
schuf hauptsächlich neudeutscher Ausrichtung, daneben auch
Rochadeprobleme und Retros. Er verfasste einige Aufsätze in der
Schwalbe und anderen Zeitschriften und war zeitweise Lösungsbearbeiter
im Deutschen Wochenschach sowie in der Schwalbe. In seiner 4
behindern zwei schachbietende sSteine sich gegenseitig, was durch Probespiele
zu erhärten ist: 1.Kg5? L:e7!; 1.K:g6? S:e7!; 1.Lg4! [2.Lf3+ K:f5
3.e4#] 1. Lc6 2.Kg5 L:e7+ K:g6 nebst 4.Lf3# oder 1. Ta4
2.K:g6 S:e7+ 3.Kg5, 4.Lf3# Dieses Thema behandelte der Autor mehrfach;
in der DSZ 1956, S. 124 präsentierte er es in einem kleinen Aufsatz,
in dem auch diese Karl Fabel zum 50. Geburtstag gewidmete Aufgabe reproduziert
wurde. |
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