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Kalenderblatt
Walther Freiherr v. Holzhausen
Deutsches Wochenschach
19.07.1908
#4 (6+6)
Cecil A. L. Bull
Liverpool Courier 1886
1. Preis
#3 (11+7)
Hans Lepuschütz
Wiener Schachzeitung 1936
2. Preis
#4 (8+9)
An zwei vor 100 Jahren geborene sowjetische Studienkomponisten sei erinnert: Der Ukrainer Tigran B. Gorgijew (30.8.1910-13.12.1976) begann seine schachliche Laufbahn als Partiespieler, wechselte dann aber zur Studienkomposition, in der er große Erfolge erzielte. Unter seinen etwa 250 Kompositionen finden sich eine Reihe von `grotesken" Aufgaben, in denen Weiß mit scheinbar hoffnungslos unterlegenem Material noch zum Erfolg kommt. Einen Tag jünger als Gorgijew war der russische Studienkomponist Mark S. Liburkin (31.8.1910-5.3.1953), der am gleichen Tag wie Sergej Prokofjew und Stalin starb. Er komponierte über 110 Studien, die sich durch Klarheit in der Idee und ökonomische Darstellung auszeichneten und gewann mehrere sowjetische Studien-Kompositionsmeisterschaften. Von 1945 bis zu seinem frühen krankheitsbedingten Tod redigierte er die Studienabteilung in Schachmaty w SSR.
Vor 125 Jahren verstarb Bernhard Horwitz (10.5.1807-29.8.1885), zu dessen 200. Geburtstag in dieser Rubrik bereits eine Notiz in Heft 225 erschienen ist.
Ein Meister des Grotesken in der Schachkomposition war auch der vor 150 Jahren geborene Ungar Otto Titusz Blathy (11.8.1860-26.9.1939), der sich insbesondere mit extrem langzügigen Aufgaben beschäftigte, über die er 1889 auch ein Büchlein Vielzügige Schachaufgaben publizierte. Blathy war ein vielseitig aktives Multi-Talent, der in seiner Freizeit auch noch begeisterter Radfahrer und Hundezüchter war. Beruflich war er ein sehr erfolgreicher Wissenschaftler und Elektroingenieur. Seine bedeutendste Leistung war die Erfindung des Transformators (gemeinsam mit zwei Kollegen), zu den auf ihn zurückgehenden weiteren Entwicklungen gehört auch der Wechselstrom-Elektromotor. Neben vielen weiteren Ehrungen wurde ihm auf der Weltausstellung in Paris 1900 für seine Leistungen ein "Grand Prix" verliehen, und in Budapest ist eine Straße nach ihm benannt.
Ebenfalls vor 150 Jahren wurde Henri Delaire (16.8.1860-27.11.1941) geboren, der Gründer und erste Präsident des französischen Schachverbands (1921). Er war Mitarbeiter von Numa Preti, dem Herausgeber der berühmten Zeitschrift La Stratégie und führte sie nach dessen Tod 1908 selbst weiter bis 1940, als sie ihr Erscheinens einstellen musste.
Der Ungar Samuel Gold wurde vor 175 Jahren geboren (2.7.1835-9.11.1920) und komponierte seit 1857 Probleme. 1883 erschien eine 200 Kompositionen umfassende Auswahl in Buchform. Er muss wohl auch ein starker Partiespieler gewesen sein, denn er war seit 1887 der erste (und einzige) Schachlehrer des späteren Lasker-Herausforderers Carl Schlechter. Der vor 200 Jahren geborene ungarische Graf Arnold Pongracz (18.7.1810-7.7.1890), der seine Werke unter dem Pseudonym Einsiedler von Tirnau publizierte, kann als Vater der ungarischen Problemkomposition gesehen werden (wenn auch einige Meister der praktischen Partie wie Jószef Szén schon früher einige Kompositionen vorlegten). Pongracz erzielte im Bristoler Problemturnier 1861, wo er den 3. Preis errang, seinen ersten großen Erfolg. Neben Direktmatts komponierte er auch viele Selbstmatts, die er häufig in der DSZ veröffentlichte. [GüBü]
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