Sie befinden sich hier
Kalenderblatt
Vom
kürzesten zum längsten Tag reichte die Lebensspanne des vor einem Vierteljahrhundert
verstorbenen Herbert Grasemann, kam er doch am 21.12., also zur Wintersonnenwende,
des Kriegsjahres 1917 zur Welt, die er am 21.6.1983 wieder verließ. Dazwischen
lag ein Leben, das ganz wesentlich vom Problemschach geprägt war, insbesondere
von der neudeutschen Problemschule, deren unermüdlicher Propagandist er war,
seit er kurz nach Ende des 2. Weltkriegs Stefan Schneiders Bekanntschaft machte
und dessen bedeutende theoretische Artikel im damals schon von ihm betreuten Schach-Express,
dem Vorläufer der Zeitschrift Schach, publizierte. W. Dittmann, A. Geister
und D. Kutzborski, alle aus der Berliner "Grasemann-Runde" stammend,
haben ihrem ehemaligen "Chef" mit der 1986 erschienenen Biographie Logische
Phantasien ein schönes Denkmal geschaffen, in dem der Leser neben seinen
Kompositionen auch den Menschen Grasemann kennenlernt. Um in der Beispielaufgabe
ans Ziel zu gelangen, muss Weiß den wTd2 nach c7 manövrieren, ohne
dass Schwarz zu b:c4 kommt, und dazu nutzt er die Bindung der sTT an die Felder
d6 und e5: 1.Th2 Tg(f)5 2.Tg(f)2 Th5 3.Tg(f)8 Jetzt wird der zweite Turm geschaukelt
3.- Td7 4.Tg(f)7 Td8 5.Tc7! S:c7 Sb6#.
Der vor nunmehr 50 Jahren verstorbene
Frederik Willem Nanning (4.9.1892-12.6.1958) war 25 Jahre lang Sekretär
der niederländischen Problemisten, leitete seit 1931 über viele Jahre
den Problemteil der Tijdschrift van den Koninklijke Nederlandse Schaakbond
und gab 1948 zusammen mit Albert Koldijk das Thema-Boek heraus.
Viel
zu früh verstarb Karl-Heinz Ahlheim (13.6.1933-15.10.1996), der viele
feine Mehrzüger komponierte. Er hätte am 13. Juni seinen 75. Geburtstag
begehen können. In seinem Sechszüger vollführt der wL einen Schwalbenflug:
Nicht 1.L:c2+? Lf5 2.L:f5+ K:f5 3.K:h5 patt, sondern 1.Le8+ Kf5 2.Lc6 [3.Le4#]
Kg6 3.Le4+ Lf5 4.L:f5+ K:f5 5.K:h5 S~ 6.g4#.
Mit William Anthony Shinkman
(25.12.1847-25.5.1933) ist an einen der großen Klassiker zu erinnern, der
vor 75 Jahren verstarb. Verwiesen sei hier auf den Artikel zu seinem 150. Geburtstag
in Heft 168.
An vier 100. Geburtstage sei erinnert: Albert H. Kniest
(15.5.1908-8.11.1984) war ein ungeheuer produktiver und phantasievoller Wegbereiter
des Märchenschachs, der selbst mehr als 6000 Probleme produzierte. Er gründete
und leitete von 1931-34 die Deutsche Märchenschachzeitung, war danach bis
1937 Leiter der Schachspalte in der Bottroper Volkszeitung. Neben vielen anderen
publizistischen Aktivitäten begann er 1963 seine Loseblatt-Publikation Diagramme
und Figuren, die er weitgehend selbst grafisch gestaltete und für die
er auch meist Diagramme und Text eigenhändig herstellte, feenschach
widmete AHK 1985/86 nach seinem Tod ein zweiteiliges Sonderheft.
Den Amerikaner
Richard E. Cheney (17.5.1908-30.8.1967) sollte man nicht mit seinem Namensvetter
und Sam-Loyd-Zeitgenossen George N. Cheney (2.4.1837-21.7.1861) verwechseln. Richard
Cheney arbeitete unter anderem mit A. C. White bei zwei in der Overbrook-Serie
erschienenen Büchern zusammen. Er lebte längere Zeit als Englischlehrer
in Deutschland.
Der amerikanische Altmeister Walter Korn (22.5.1908-20.7.1997)
gab 1975 ein Werk American Chess Art heraus, das übrigens 1995 eine
Neuauflage erlebte, und in dem er anhand von 250 Studien im wesentlichen amerikanische
Komponisten vorstellte.
Am 27. Mai vor 100 Jahren wurde Georges M. Fuchs
geboren. Er kam früh zum Schach, begann mit 14 zu komponieren und begeisterte
sich sowohl für Studien als auch Probleme. Schon mit 18 publizierte er Artikel
in der berühmten La Stratégie, er besorgte die Übersetzungen
der von Franz Palatz auf französisch erschienenen Publikationen, insbesondere
der Miniatures stratégiques (1935). Nach langer berufsbedingter
Pause wurde er Mitte der 70er Jahre wieder schachlich aktiv und nahm dann auch
an verschiedenen Treffen teil. Seine
hier reproduzierte Aufgabe zeigt das Thema Barthélémy, bei dem ein
schwarzer Verteidiger (hier der sTg4) eine wBatterie (Dg8/Se6) zweimal (g8, c4)
kontrolliert. Satz 1.-f:e2+2.T:e2, 1.-Td4+ 2.S:d4; 1.Sd4/Sf4+? T:g8!; 1.Sg5/Sg7+?
Tc4!; 1.Kc1! [2.Lb1] Lg5+ 2.Sf4 (2.Sd4?), 1.- e4 2.Sg5 (2.Sg7?). Nach diesem Barthélémy
mit Verstellungen gibt es noch einen zweiten mit sRückzügen: 1.- Tg6
2.Sg7 (2.Sg5?) und 1.- Te4 2.Sd4 (2.Sf4?).
Herbert
Grasemann ADS-Turnier 1949 2. Preis |
Karl-Heinz
Ahlheim Deutsche Schachztg. 1985/86 2. Preis |
Georges
Fuchs Frankreich-Spanien 1937 1. Preis |
|||||
#6 | (6+9) | #6 | (7+5) | #2 | (12+8) |
Impressum Datenschutz
Anschriften: siehe Vorstand
Internetauftritt: Gerd Wilts