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Kalenderblatt
Vor 75 Jahren verstarb
viel zu jung Henri Gerard Maria Weenink (17.10.18922.12.1931).
Er ist Problemisten insbesondere wegen seines berühmten, 1926 in
der White'schen Christmas-Serie erschienenen Buches The Chess Problem
bekannt, das auf seinem fünf Jahre zuvor auf holländisch erschienenen
Werk Het Schaakprobleem basiert. Weniger bekannt ist vielleicht,
dass Weenink auch einer der stärksten niederländischen Partiespieler
seiner Zeit es war die Zeit Euwes! war, der seinen berühmten
Landsmann gelegentlich auch in Turnieren hinter sich ließ.
Erinnert sei auch an den 75. Geburtstag des viel zu früh verstorbenen
ungarischen Hilfsmatt-Spezialisten Jozsef Korponai (25.11.19311987)
und unseres von vielen Treffen unvergessenen Hans Christoph Krumm
(22.12.1931), der am 14.6.1994 bei einem Bergunfall mitten aus einem
sehr aktiven Leben gerissen wurde.
Der vor 100 Jahren
geborene Österreicher Dr. Walther Horwitz entstammte einer
Schachfamilie: sein Urgroßvater Bernhard Horwitz (18071885)
war nicht nur ein bekannter Schachmeister, sondern gilt auch als einer
der Gründerväter des künstlerischen Endspiels, der zusammen
mit Josef Kling 1951 in London die berühmten Chess Studies
herausgab. Vater Leopold Horwitz gewann u.a. ein Wiener Turnier vor
Schlechter und Janowsky und wurde Schachlehrer des Barons Rothschild.
Er selbst (5.12.19069.4.1966) lebte als Schriftsteller in Linz
und komponierte seit seinem 20. Lebensjahr Probleme insgesamt
mehr als 400, mit denen er aber nur selten an Turnieren teilnahm. 1957
und 1963 publizierte er zwei kleine Problemsammlungen (letztere zusammen
mit Fritz Giegold), in die er auch eine Reihe eigener Kompositionen
aufnahm. Die hier gezeigte Gemeinschaftsaufgabe mit Ado Kraemer (1)
ist die Weiterentwicklung einer (erst 1965 veröffentlichten) Arbeit
von Horwitz und Josef Breuer: 1.Dg7! Die wD räumt den Schnittpunkt
g2. 1. Ka2 2.Th2! (Turton) Ka1 3.Lh1! (Loyd'sche Linienräumung)
Ka2 4.Dg2! (damit hat sich die wD vor den T bzw. L geschaltet) nebst
D-matt auch a8 oder b2; 2. Ka3 3.Th5! Ka4 4.Lc6+ Ka3 5.Ta5#; diese
Nebenvariante legt die Reihenfolge der LD-Loyd-Räumung und des
TD-Turton fest.
Ebenfalls 100 Jahre
wurde der am 10.12.1906 geborene Otto Strerath, dessen Todestag
ich nicht ermitteln konnte als Urdruck-Komponist war er bis 1955
in der Schwalbe recht aktiv, danach ließ sich nichts mehr
über ihn finden. In seinem eleganten Zweizüger 2 gibt
es eine naheliegende Verführung 1.De1? [2.Sd4#], gegen die 1.
T:e5/L:e5 wegen 2,Sg5/Tf6# mit Fesselungsmatts nicht hilft, wohl aber
1. T:h1! Nach dem vorzüglichen Schlüssel 1.Da5! [2.Sd4#]
folgt 1. T:e5/L:e5 2.Db6/Da2# mit Mattwechsel, wobei statt der
Fesselungen jetzt die schwarzen Blocks auf e5 zum Themawechsel führen.
Der vor 150 Jahren
geborene Jiri Chocholous (9.12.18563.9.1930) gehörte
mit Jan Dobrusky und Josef Pospisil zu den wichtigsten Vertretern der
Frühzeit der böhmischen Schule. Nach 1.Tc3! droht in 4
2.Tc5+ d:c5 3.Dc7# mit einem Modellmatt, das nach 1. d:c3 2.Dg3+
Tf4 3.D:c3# als Echo wiederkehrt. Weitere Modellmatts gibt es nach 1.
Sf5 2.Sd3+ K:e4 3.Dg2# und 1. d3 2.Tc4 Kf4 3.Sd3#. |
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