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Kalenderblatt
Kalenderblatt -
Der rumänische Komponist Zeno Proca wäre in diesem
Jahr 100 Jahre
alt geworden (190615.02.1936). Über ihn, der schon mit kaum
30 Jahren verstarb, ist wenig bekannt. Sein Name lebt fort in dem nach
ihm benannten Typ des Verteidigungsrückzügers, einer in den
zwanziger Jahren von Hoeg und Proca unabhängig voneinander entwickelten
Retroidee, die heutzutage meist als Proca-Typ verwendet wird. Das in etwa 40 Jahren entstandene kompositorische Werk Arthur Robert (Bob) Goodersons (4.1.19063.4.1981) ist nicht sehr umfangreich (knapp 200 Aufgaben, überwiegend Zweizüger), aber recht bemerkenswert. Barry Barnes hat vor zehn Jahren eine Broschüre mit einer Auswahl seiner Probleme herausgegeben, daraus zitieren wir hier eines: 1.Sh5? (Zz) S2~ 2.Sg3, 1. S2:d4!? 2.Se3, 1. S6~ 2.S:f6, 1. S6:d4!? 2.Sd6, 1. b6 2.Dc6, aber 1.S6f4!; 1.Ta4! (Zz) S2~ 2.Sc3, 1. S2:d4!? 2.Te1, 1. S6~ 2.Sd6, 1. S6:d4!? 2.D:e7, 1. b6 2.Dc6. Der Preisrichter Wiktor Melnitschenko hielt diese Komposition damals für den besten Ideal-Ruchlis, den er je gesehen hatte.
Frank Healey
(19.11.182817.2.1906): Heute weiß jeder, der auch nur ein
wenig vom Problemschach-Fachchinesisch mitbekommen hat, dass Healey
den Bristol erfunden hat und die Healey'sche Bahnung auf
Kometenspuren führt halt, nein, das war ein anderer, Halley,
noch 200 Jahre älter ... Es gibt nicht viele Aufgaben, die eine
derart nachdrückliche Wirkung hatten wie Healey's berühmtes
Bahnungsproblem, mit dem er im Bristol-Turnier 1861 den 1. (Sendungs-)
Preis errang so schlecht konstruiert, dass noch lange über
die Turnierfähigkeit heiß diskutiert wurde, aber Träger
einer so brilliant-prägnanten Idee, dass formal-ästhetische
Fragen dagegen zurücktreten mussten. Hier sei ein anderes Stück
gezeigt, in dem der hinderliche wSf2 auf elegante Weise durch so weiträumige
D-Züge unter Beschäftigungslenkung ausgeschaltet wird, dass
man an Kohtz und Kockelkorns berühmte "Schwalbe" von
1911 erinnert wird: 1.Dh6! [2.Df4#] Lf5 2.Sg4+ h:g4 3.Da6 [4.Da1#] Ld7
4.Df1 Lf5 5.Da1#
Henry Turton
(18321881) gehörte zu den frühen Entdeckern modemer
Problemmotive, die zwar Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals erschienen,
deren Möglichkeiten aber erst ein halbes Jahrhundert später
voll erkannt und genutzt wurden. Es gibt in diesem Jahr gleich doppelten
Anlass, an Turton zu erinnern: es jährt sich nicht nur sein 125.
Todestag, sondern seine immer noch lebendige Idee kann am 6. September
ihren 150. Geburtstag feiern. Grund genug, den Ur-Turton hier zu reproduzieren:
der wLc3 wird hinter den Schnittpunkt g7 zurückgezogen, um die
wD als schwereren Gleichschrittler vor den Läufer zu spannen, um
die Wirkungskraft auf der gemeinsamen Angriffslinie zu verdoppeln: 1.Lh8!
b4 2.Dg7 nebst 3.D:b2 oder Da7#. (Die NL 1.Lb4 schaltete Palatz durch
einen zusätzlichen wBg2 aus.) |
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