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1
Michael Schneider
Bayrische Problemmeisterschaft 1969
1. Preis
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2
Michael Schneider
Die Schwalbe 1943
1. Preis
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#2 |
(10+11)
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#3 |
(8+10)
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Der vor 100 Jahren
in Würzburg geborene Michael Schneider (11.5.190523.12.1984)
baute mit 17 Jahrensein
erstes Schachproblem, dem ca. 1000 weitere folgen sollten, überwiegend
Zweizüger, die zahlreiche nationale und internationale Tumiererfolge
erzielten. Anfangs von Zepler und Birgfeld gefördert, wurde Willibald
Roese, mit dem er einen umfangreichen Schriftwechsel führte, Schneiders
eigentlicher Lehrmeister. Zusammen mit Willy Popp (Main-Post) war er
Mitte des letzten Jahrhunderts wichtigster Repräsentant der erfolgreichen
fränkischen Problemisten. Die beiden Beispielaufgaben sind Schneiders
1978 erschienener Broschüre Eine kleine Auswahl eigener Schachaufgaben
entnommen: In 1: gibt es zwei Verführungen mit thematischen
Doppeldrohungen: 1.Sb6? [2.De4/Dd5] 1. T:e5 2.Sc2#, aber c:b6+!;
1.Sf4? [De4/Dd5] 1. T:e5 2.Td3#. aber 1. Lf3!; 1.Sc3? [(nur)
2.De4] 1. T:e3 2.Dd5# und 1. T:e5 2.Sb5#, aber 1.
b1D/L!; 1.Sb4! [(nur) 2.Dd5] 1. D:c5 2.De4#, 1. T:e5, K:c5
2.Sbc2#. In 2: scheitern die Versuche 1.Sb3?/Sb7? L:b3/T:b7!,
weil f5 als Fluchtfeld zur Verfügung steht. Die durch den wohl
unerwarteten Schlüssel 1.Kg1 eingeleitete Drohung 2.Df6+ T:f6 3.Sg7#
erzwingt die Blockierung von f5 durch L oder B. Die gleichzeitige Entblockung
eines der beiden sS bewirkt die Differenzierung des zweiten Zuges von
Weiß: 1. Lf5 2.Sb7! (nicht 2.Sb3? wegen Sc2!) T:b7 3.D:d6#
oder 1. f5 2.Sb3! (nicht Sb7? wegen Sf7!) L:b3 3.De3#.
3
Arthur Ford Mackenzie
Hampstead and Highgate Express 1905
3. Preis
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#2
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(8+11)
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Vor 100 Jahren verstarb
Arthur Ford Mackenzie (6.10.186123.6.1905), der in Kingston/Jamaika
geboren wurde und britischer Abstammung war. Ab ca. 1880 begann er zu
komponieren, erzielte rasch eine beeindruckende Reihe von Turniererfolgen
und veröffentlichte schon bald sein Buch Chess, Its Poetry and
Prose (Kingston 1887). Obwohl 1896 erblindet, gelang es ihm, auch
weiterhin Turniererfolg an Turniererfolg zu reihen. Er konzentrierte
sich in der Folgezeit auf den Zweizüger, dessen Entwicklung er
vorantrieb, so dass er wohl als Vorbereiter der Good Companions gesehen
werden kann. A.C. White bezeichnete ihn in der Einleitung zu seinem
Mackenzie-Buch Chess Lyrics, mit dem 1905 die berühmte Serie
der Christmas-Bücher begann, als den zweifellos größten
derzeit lebenden Problernisten aber kurz bevor das Buch erschien,
war Mackenzie verstorben. 3 ist eine seiner späten Kompositionen:
Erst der Schlüssel 1.Sf3! mit der Drohung 2.Sc5 eröffnet dem
Schwarzen die Möglichkeit zu Schachgeboten, die durch drei Kreuzschachs
beantwortet werden: 1. g:f3+ 2.Tg5#, 1. Sc~+ 2.S6d4# und
1 S:d5 2.Tf6#.
Vor 175 Jahren wurde Eugene Beauharnais Cook geboren (19.5.183019.3.1915).
Er begann um 1850 zu komponieren und blieb, anders als der elf Jahre
jüngere Sam Loyd, dem er als Problemredakteur in Fiske's The
Chess Monthly nachfolgte, zeitlebens dem Problemschach verbunden
und mehr als ein halbes Jahrhundert die große Integrationsfigur
des amerikanischen Problemwesens. Aus der gemeinsarnen Zeit mit Loyd
stammte der Plan, eine Sammlung zu erstellen, die alle damals erschienen
amerikanischen Schachprobleme umfassen sollte ein Mammutprojekt,
aus dem Loyd bald ausstieg und das zu Cooks Hauptwerk wurde (unter Mitarbeit
von W.R. Henry und C.A. Gilberg): die American Chess Nuts, die
Fertigstellung des fast zweieinhalbtausend Probleme enthaltenden Buchs
sollte sich bis 1868 hinziehen. Cooks Popularität in Amerika war
legendär und übertraf sogar die von Sam Loyd. A.C. White schrieb
1942 in seinem Sketchbook ofAmerican Chess Problematists, dass
Cook als Löser nachgesagt wurde, jede Inkorrektheit in einem Problem
zu entdecken und dass der sich bis heute gehaltene Ausdruck "Cook"
für eine Nebenlösung hier seinen Ursprung habe. Vor vielen
weiteren Hobbies (u.a. Bergsteigen und Schlittschuhlaufen) blieben seine
Hauptinteressen zeitlebens Schach und das Geigespielen. In seiner großen
Schachbibliothek (nach der White Collection die größte in
Amerika, sie ging nach seinem Tod an die Princeton Universität)
stand auch der Schachtisch, an dem Morphy eine berühmte Beratungspartie
gegen Fiske u.a. gespielt hatte.
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