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Heft 240, Dezember 2009

 


Entscheid im Informalturnier 2006, Abteilung Märchenschach
Aktuelle Meldungen
Jörg Kuhlmann: Wie kann man Schwarz entfesseln?
Günter Weeth: Neues zum Thema "Magisches Feld unter der Bedingung Anticirce"
Andrej Kornilow, Andrej Frolkin: "Formale Bewertung von Retro-Elementen"
Siegfried Hornecker, Bernd Schwarzkopf: Der einzige Zug setzt matt/patt - Nachtrag
Fritz Hoffmann: Legendäre Metaphern
Silvio Baier: Neue ökonomische Pronkins
Urdrucke
Lösungen der Urdrucke aus Heft 237, Juni 2009
Bemerkungen und Berichtigungen

Turnierberichte

293
298
303
305

306
315

317
318
320
330
348
350


Entscheid im Informalturnier 2006 der Schalbe, Abteilung: Märchenschach

Preisrichter: Hubert Gockel (Metzingen)

Am Informalturnier 2006 nahmen 52 Autoren aus 21 Ländern teil. Abzüglich der nicht korrigierten 13175 und zuzüglich der 17 Originale aus R. Paslacks Aufsatz "Linienkombinationen im Reflexmatt-Zweizüger" galt es 89 Aufgaben zu beurteilen. Die Verteilung nach Forderungskriterien ergab ein leichtes Übergewicht von Hilfs- zu direktem Spiel (36:34), ergänzt durch 13 Serienzüger und 6 Hilfszwingmatts. Bei den Bedingungen scheint weiterhin Circe (samt allen Abarten) das Maß aller Dinge zu sein (20 Aufgaben), gefolgt von den ebenfalls etablierten Madrasi, AndernachSchach und KöKo (6+4+4). Verständlich, dass bei diesem nicht unterteilten Angebot an Märchenschachvielfalt persönliche Präferenzen nicht einfach verdrängt werden konnten (vielleicht auch nicht mussten, wenn ich der Argumentation mancher Kollegen in ihren Entscheiden folge). Mir gefallen Probleme, die mehr sind als bloße Mattbild-Rätsel, in denen ein inhaltlicher roter Faden steckt, Pläne, Duelle, Zyklen, Funktionswechsel, Pointen usw. das Geschehen bestimmen. Schwarz sollte via intelligentem Mit- oder Gegeneinander gebührend zu Wort kommen und Schachprobleme schon von weitem wie Schachprobleme aussehen. Der immer noch gern getätigte Griff zur Längstzüger-Bedingung oder quasi-leere Bretter, erkauft mit viel Prosa unterhalb der weißen Grundlinie, finden meine Sympathie nicht. Als jemand "vom Fach" stehe ich dem Einsatz von Computern als Hilfsmittel selbstverständlich positiv gegenüber, zumal gerade bei komplexen Märchenschach-Elementen die investierte Zeit sinnvoll abgesichert wird. Leider entstehen dabei auch Werke, die sportlich ambitioniert an der Zugzahlschraube drehen, dass kein Löser mehr hinterherkommt. Im Interesse einer ausgewogenen "Producer-Consumer"-Kultur zwischen Autoren und Lösern habe ich daher auf die Berücksichtigung rein technischer Errungenschaften verzichtet. Somit fand noch gut ein Fünftel der Bewerbungen Eingang in diesen Preisbericht. Ich übernehme die aufkommende Praxis, die Aufgaben in umgekehrter Reihenfolge ihrer Platzierung zu präsentieren.

Lob: 12945

Aleksandr Semenenko

wKh7, wDb1, wTh8, wSa3a6, wBa2h6, sKd5, sTb7, sLd3, sSd7e4, sBa5a7d2

hs#3 2.1;1.1;... (7+8)

Lob: Nr. 12945 von Alexandr Semenenko: Doppelschach-Kreuzmatt durch die beiden Figuren, die jeweils am Leben bleiben. Die Besetzung der a-Linie stört mich weniger als die Position des wK, die nach Norden hin einen Blockoffizier erfordert. - I.) 1.D:b7+ Kd4 2.D:d7+ Kc3 3.Dg7+ Sef6#, II.) 1.D:d3+ Kc6 2.D:e4+ Kb6 3.Dg6+ Sdf6#.

Lob: 12952

Vlaicu Crişan

Eric Huber

wKe1, wDc3, wTd8e4, wLf1h6, wSb4c4, wBa3a4, sKb1, sTa1f2, sLg4h4, sSg1, sBa2b5c5e2e3f6g2

hs#8 2.1;1.1;... (1+1+2)

Circe Parrain

= Heuschrecke

Lob: Nr. 12952 von Vlaicu Crişan & Eric Huber: Die Autoren (bzw. Crişan allein) haben um die Zeit herum viele Circe Parrain-HS# mit wK, sK und 2 nH publiziert. Hier mühen sich Könige und Heuschrecken in zwei Abspielen um eine echoartige Konstellation, in der der sK in Spiegelstellung einem überraschenden Zug-/Mattzwang ausgesetzt ist. - I.) 1.Kd1 Kb8 2.K:e2 Kc8 [+nHf2]+ 3.Kd3 Kd7 4.nH(:f2)g1 Kc7 [+nHe2]+ 5.K:e2 Kd7 [+nHf2]+ 6.Kd3 Ke6 7.Ke4 nH(:f2)e3+ 8.K:e3 [+nHf1]! Ke5 [+nHe2]#, II.) 1.Kb1 Ka7 2.Ka2 K:b6 3.Kb3 [+nHc7]+ K:c7 4.Kc3 [+nHd7]+ K:d7 5.Kd4 [+nHe8]+ Kd6 6.nH(:e2)e1 Kc6 [+nHd2]+ 7.Kc4 nH(:d2)c3+ 8.K:c3 [+nHd1]! Kc5 [+nHc2]#.

Lob: 13002

Wassyl Djatschuk

wKe1, wDc3, wTd8e4, wLf1h6, wSb4c4, wBa3a4, sKb1, sTa1f2, sLg4h4, sSg1, sBa2b5c5e2e3f6g2

#2* v (10+13)

Exklusivschach

Lob: Nr. 13002 von Wassyl Djatschuk: In diesen typisch ExklusivSchach-thematischen Buchstaben-Gewässern habe ich auch schon gefischt. Gut, dass es in den Verführungen auf die jeweils noch mögliche Satzparade einen Mattwechsel gibt. Weniger gut der aufwändige Einsatz weißen Materials (Lh6, Te4) sowie die undifferenzierte (wenn auch belanglose) S/L-Umwandlung. - 1.Db2/Dc2#??; * 1.- c:b4 b 2. Db2# A, 1.- b:c4 a 2.Dc2# B; 1.Sd5? (droht 2.Db2# A) 1.- e:f1S/L c 2.Dc2# B (2.- K,T:c2#?? ist nicht exklusiv und damit illegal), 1.- b:c4 a 2.Tb8#, aber 1.- b:a4!; 1.Sd6! (droht 2.Dc2# B) 1.- e:f1S/L c 2.Db2# A (2.- K,T:b2#?? ist nicht exklusiv und damit illegal), 1.- c:b4 b 2.T:b4#.

Lob: 13005

Mario Parrinello

wKg7, wDd4, wLg3, wSb6g5, sKb8, sTg1h5, sLc3e6, sBa7b7d6

hs#3 2.1;1.1;... (5+8)

Lob: Nr. 13005 von Mario Parinello: Schöne, ein wenig mechanische Analogie: Marsch in vorbereitete weiße Selbstfesselung, Aufbau zweier schwarzer Batterien mit reziprokem Tausch von Vorder- und Hinterstein, reziprok weiß/schwarze Schlusszüge von d4/g3 aus nach d6. - I.) 1.Sh7 Td1 2.Kh8 T:d4 3.L:d6+ T:d6#, II.) 1.Sf7 Le1 2.Kg8 L:g3 3.D:d6+ L:d6#.

Lob: 13069

Unto Heinonen

wKc8, wBa7c7g7h7, sKa1, sTe3, sLg6, sSc6

ser.-s#11 (5+4)

Madrasi

Lob: Nr. 13069 von Unto Heinonen: Schnörkellose Allumwandlung durch 4 bereits auf Reihe 7 angekommene Bauern mit spezifischem Mattzwang. Dank Nachforschungen von H. Gruber und E. Bartel kann sogar von einer relativ originellen Darstellung ausgegangen werden. Gedanklich-inhaltlich tickt die Uhr aber etwa 20 Jahre zurück. - 1.h8D 2.Dg8 3.Db3 4.g8S 5.Se7 6.Kd8 7.c8L 8.La6 9.a8T 10.Ta7 11.Lc8+ T:e7#.

Lob: 13115

Yves Cheylan

wKg1, wTb4, wLb6h5, wBd3e5, wDUc1e1, wSUb8, wSLb5h8, sKf3, sTa2, sSg2, sBa3f5g3g4g5

#2* v (11+8)

= Grashüpfer

= Nachtreiter

= Nachtreiter-Lion

Lob: Nr. 13115 von Yves Cheylan: Der Autor hat sich um die Weißen Linienkombinationen im Märchenschach verdient gemacht. Hier sehen wir den kompletten Zyklus von Thema B und B2, bezogen auf 3 Themafelder und einheitlichen Super-Grimshaw-Matts von d4 aus. Schade um den blassen Schlüssel, den auch die Verführung nicht besonders aufwertet. Die drei verschiedenen Märchenfigur-Typen sind bei dieser Matrix aber wohl erforderlich. - * 1.- f4,Sf4 2.Ld4#; 1.Lg6? (droht 2.Ld4#) 1.- f4 2.Le4#, aber 1.- Sf4!; 1.Lf7! (droht 2.Ld5#) 1.- Sf4 2.Ld4# (Thema B betreffend e2 und Thema B2 betreffend f4), 1.- Se3 2.Nd4# (Thema B betreffend f4 und Thema B2 betreffend e3), 1.- Te2 2.Td4# (Thema B betreffend e3 und Thema B2 betreffend e2).

Lob: 13119

Bernd Gräfrath

wKh5, wTf6, wLa1, wBe3, sKg7, sDa2, sLf5, sBe6e4

hs#4 3.1;1.1;... (4+5)

Lob: Nr. 13119 von Bernd Gräfrath: Sympathisches Stück ohne einheitlich orchestrierte Strategie in den drei Lösungen, aber auch ohne weiße Zugwiederholungen. - I.) 1.Le5 Da8 2.Lf4 Dg8 3.Tf8 Dh7+ 4.Lh6+ D:h6#, II.) 1.Kh4 Dg2 2.Tf7+ Kh6 3.Lf6 Dg6 4.Lg5+ D:g5#, III.) 1.T:e6+ Kf8 2.T:e4 Lg4+ 3.Kg6 Dg8+ 4.Lg7+ D:g7#.

Lob: 13221

Lew Grolman

wKb3, wDLa6a8b4, sKb7, sBa7, sDLf6

h#2 2.1;1.1 (4+3)

= Leo

Madrasi

Lob: Nr. 13221 von Lew Grolman: Zilahi-Miniatur, bei der die mattsetzenden weißen Steine selber nicht ziehen. Der aktive Leo gestattet kurzfristig als Paralyse-Bock den Zugang zum Mattfeld und verhindert dann hinter dem eigenen König die Rückkehr des gegnerischen. Nette Kleinigkeit. - I.) 1.LEa1 LEba3 2.K:a8 LEb2#, II.) 1.LEf3 LEe4 2.K:a6 LEb1#.

7. ehr. Erw.: S. 341, Dia. 2

Rainer Paslack

wKf1, wDg3, wLe1, wSe2h1, wBb4d3g2, sKa4, sTa8b6, sLf5, sSf6h3, sBa3b3c5c6e3e4g6h2

r#2 (8+14)

7. ehrende Erwähnung: S. 341, Dia. 2 von Rainer Paslack: Drei Thema-B-Matts, zu denen Weiß gezwungen ist, nach 1.Df4?, Db8? und Dd6? bei entsprechender s/w Linienöffnung. Die Würze aber verleiht die zusätzliche Probe 1.Dc7?, weil dann nach 1.- T:b4! wieder 2.Sc3, diesmal als Thema-B2-Matt erfolgen muss. Nach gleichem Muster (Block b4 und Überdeckung von a5) scheint auch die Lösung 1.De5! zu scheitern, aber nach 1.- c:b4 ist c3 halt gedeckt. Mit dem Betreten von h2 (in der Variante 1.- Sg4) schließlich komplettiert die wD ihre Präsenz auf jedem Feld der Diagonale b8-h2. - 1.Df4? (droht 2.g:h3 L:h3#) 1.- e:d3! 2.Sc3#, 1.Dd6? c4!, 1.Dc7? T:b4!, 1.Db8? Tba6!; 1.De5! (droht 2.g:h3 L:h3#) 1.- Sh~ 2.g3 Lh3#, 1.- Sg4 2.D:h2 S:h2#.

6. ehr. Erw.: 13177

Arnold Beine

Dieter Müller zum 60. Geb.

wKe1, wTh1, wBc7d5g6, wDRf6, sKe8, sTa8, sBa6g3h5

h#8 (6+5)

Doppellängstzüger

= Joker

6. ehrende Erwähnung: Nr. 13177 von Arnold Beine: 2 Rochadestellungen, 1 echte Rochade, Tausch weißer in schwarzen Joker, sK-Rückkehr; Weiß muss Gelegenheit zu den Kurzzügen d6 und c8D finden und dabei hilft der Joker auf originelle Weise. - 1.Td8 Jf1 2.Ta8 Jf8+ 3.Kd7 0-0 4.T:f8 T:f8 5.g2 Tf1 6.g:f1J Kh2 7.Jg2+ d6 8.Ke8+ c8D#.

5. ehr. Erw.: 13068

Václav Kotĕšovec

wKa6, wTd3, wLb2g6, wSc6, wBa7b7c7d7e7f7g7h7, wDUh1, sKe6, sDg8, sTa8b8,  sLc8, sSe8, sBf2, sDUa1a5b1c5d2f8g5h5

ser.-=8 (14+15)

Circe, Madrasi

= Grashüpfer

5. ehrende Erwähnung: Nr. 13068 von Václav Kotĕšovec: Die achtfache Umwandlung in Grashüpfer lässt die Diagrammstellung bereits erahnen und mit Hilfe der mächtigen Circe- und Madrasi-Bedingungen so umsetzen, dass man aus dem Staunen schon noch herauskommt. Spannender gelöst auf jeden Fall ist die Reihenfolge, in der das geschieht. - 1.d:c8G 2.b:a8G 3.a:b8G [+sTh8] 4.g:h8G 5.e:f8G [+sGf1] 6.f:e8G 7.h:g8G [+sDd8] 8.c:d8G=.

4. ehr. Erw.: 13116vv

Franz Pachl

wKh7, wDe1, wTc3, wLg4, wSa6, wBh5, sKc8, sDc6, sTf5g3, sLb2, sBa5e3

h#2 2.1;1.1 (6+7)

Anticirce (Typ Calvet)

4. ehrende Erwähnung: Nr. 13116vv von Franz Pachl: Perfekte Analogie: spezifische schwarze Selbstentfesselung gefolgt von w/s Entfesselung. Die entfesselte schwarze Figur muss nun einerseits Zugang zur finalen Mattlinie verlieren und andererseits das Repulsfeld des Mattstein-Kontrolleurs besetzen. In der Originalfassung hatte der sT nicht wie die sD die fälschliche Möglichkeit, nur eine dieser Auflagen zu erfüllen. Die Aufgabe könnte näher an der 1. ehr. Erw. stehen, wenn nicht AntiCirce gegenüber Take & Make um eine so viel ältere Erfolgsstory aufwiese. - I.) 1.Tf1 Tb3 2.Da8 D:f1 [wD → d1]#, II.) 1.Dh1 Lf3 2.Tf8 D:h1 [wD → d1]#.

3. ehr. Erw.: S. 344, Dia. 13

Rainer Paslack

wKd1, wDh3, wTa1h7, wLc8, wSa3e5, wBd2, sKf6, sDa4, sTh5, sLg1g8, sSe8g7, sBa2b3d3g5g6

r#2 (8+12)

3. ehrende Erwähnung: S. 344, Dia. 13 von Rainer Paslack: Gefiel mir von allen Urdrucken aus dem Aufsatz am besten: Schöne inspirative Java-Adaption mit Verstellung der Vektoren der schwarzen Brennpunkt-Dame. Ungleich der meisten anderen Aufgaben nähert sich die Schlüsselfigur in der Lösung der Drohlinie anstatt sich von ihr zu entfernen. Aber auch hier ist, wie in den anderen Aufgaben thematisch bedingt, das reale Spiel nur pro forma vorhanden und dementsprechend dürftig. - * 1.- b2+ 2.Sc2 b:a1D,T#; 1.Sb5? (droht 2.Tb1 a:b1D,T#) 1.- b2+ 2.Ke1 b:a1D,T#, aber 1.- Se6! 2.Sd7#, nicht 1.- Sf5?; 1.Sac4? Sf5! 2.Sg4#, nicht 1.- Se6?; 1.Sc2! (droht 2.Tb1 a:b1D,T#) 1.- b,d:c2+ 2.Kc1 Da3#, 1.- Dg4+ 2.Ke1 De2#.

2. ehr. Erw.: 13061

Peter Gvozdják

wKc5, wBg5, wLRa5, wTRa6a7b6b8d1h4h7, sKd7, sDa3, sTe2, sLa2, sSc7c8, sBb3b4b7c4d4e3, sLRd2e1f5f7g7, sTRh5

r#2 vvv (10+18)

= Turm-Lion

= Läufer-Lion

2. ehrende Erwähnung: Nr. 13061 von Peter Gvozdják: Shedej- (bzw. Lačný-Le Grand-) Buchstaben-Zyklus A-BC/B-CA und D-EF/E-FD, auf dieselben schwarzen Paraden. Ein weiterer getilgter weißer Fleck auf der Landkarte der Schemen-Probleme. Im Reflexmatt sind barocke Stellungsbilder im Prinzip nichts ungewöhnliches, aber dieses ist überladen und lädt nicht zum Lösen ein. - 1.TL:c4? B2 (droht 2.TLf6 A1 D:a5#) 1.- Dc1 a 2.TLe6 B1 D:c4#, 1.- Db2 b 2.TLag6 C1 LL:h7#, 1.- D:a5+ 2.K:d4 Dd5#, aber 1.- Sd6!; 1.TL:d4? A2 (droht 2.TLe6 B1 D:a5#) 1.- Dc1 a 2.TLag6 C1 LL:h7#, 1.- Db2 b 2.TLf6 A1 D:d4#, 1.- D:a5+ 2.K:c4 Db5#, aber 1.- LL:a5!; 1.TLe6? B1 (droht 2.TL:d4 A2 D:a5#) 1.- Dc1 a 2.TL:c4 B2 D:c4#, 1.- Db2 b 2.TLbg6 C2 LL:h7#, 1.- D:a5+ 2.K:d4 Dd5#, aber 1.- d3!; 1.TLf6! A1 (droht 2.TL:c4 B2 D:a5#) 1.- Dc1 a 2.TLbg6 C2 LL:h7#, 1.- Db2 b 2.TL:d4 A2 D:d4#, 1.- D:a5+ 2.K:c4 Db5#, 1.- d3 2.TL:b4 D:b4#.

1. ehr. Erw.: 13117

Thomas Maeder

wKd4, wTa4, wLe4, wSc2, wBb2, sKb6, sTe2, sSc4, sBa7b7c7b5g5e3d6

h#2 2.1;1.1 5+10)

take & make

1. ehrende Erwähnung: Nr. 13117 von Thomas Maeder: Das Satz-Mattnetz ist unzureichend, weil weiße Figuren verstellt würden. Diese opfern sich und gestatten Schwarz den kompensatorischen Block in der jeweiligen Make-Phase. Die erweiterte "Zugluft" wird auch in den Zilahi-Zügen der Aufgabe benötigt, um die Schachs der Probespiele zu rechtzeitigen Matts zu befördern. Man könnte auf die Idee kommen, den schwarzen Bauernwall auf der 7. Reihe zu hinterfragen. Eigene Versuche im Hilfsspiel haben jedoch gezeigt, dass Take & Make ähnlich wie Masand eine unglaubliche Dynamik im Generieren von Nebenlösungen aufweist. - Proben: 1.- b3 2.- b:c4-a5+ 3.Ka6, 1.- Sb4 2.- Sd5+ 3.Kc6; I.) 1.T:c2-a3 Ta5 2.S:a5-a6 b:a3-a5#, II.) 1.S:b2-b4 Lg2 2.T:g2-c6 S:b4-d5#.

4. Preis: 13231

Arno Tüngler

wKg1, wTe8, wLg7, wBa3e6f6, sKd3, sDc3, sTe3h4, sLa1, sBb3f3

ser.-h#6 2.1.1... (6+7)

4. Preis: Nr. 13231 von Arno Tüngler: Eine erfrischend originelle Idee: Nicht nur, dass sich in zwei analogen Abspielen die Motive, die den schwarzen Zügen zugrunde liegen, wiederholen, sie sind auch noch zyklisch reihum um eine Zugebene verschoben. Wenngleich inhaltlich also ein Schwergewicht, so gelang die optische Verpackung doch in einem eleganten 13-Steiner. - I.) 1.Dd2 (A) 2.L:f6 (B) 3.Lb2 (C) 4.Td4 (D) 5.Kc3 (E) 6.Ted3 (F) Tc8#, II.) 1.T:e6 (B) 2.Te2 (C) 3.The4 (D) 4.Ke3 (E) 5.Dd3 (F) 6.Ld4 (A) Lh6#, wobei die Großbuchstaben die Zugmotive angeben: A = Block, B = Annihilation, C = Kritikus mit Blocknutzung, D = vorbereitender Schachschutz mit Blocknutzung, E = Selbstfesselung mit Feldräumung, F = Besetzung des geräumten Feldes zur Blocknutzung.

3. Preis: 13228

Hemmo Axt

wKe7, wTa3, wLd5, wSe3, wBc3d4d6e5h3, sKb5, sTg1h2, sLb8g2, sBb6b7e2e4g5

#6 (9+10)

Verwallschach (Normal,
Madrasi)

3. Preis: Nr. 13228 von Hemmo Axt: Neue Märchenschachbedingungen haben gute Erfolgsaussichten, wenn sie
- in knappen Worten schlüssig definiert werden können,
- zeitnah nach ihrer Erfindung von den gängigen Prüfprogrammen unterstützt werden und
- durch konstruktive Beispielaufgaben auf ihr Potenzial aufmerksam machen.
Demzufolge steht Verwallschach unter einem denkbar schlechten Stern und viele Irritationen habe ich in der Problemistengemeinde hautnah miterlebt. Ihren rührigen Erfinder hat das alles nicht davon abgehalten, mit seiner 13228 einen erneuten Werbefeldzug zu starten: Da im Hauptplan die mattsetzende Figur noch paralysiert wird, lautet die Devise für Weiß, die Madrasi-Bedingung auszuschalten. Der Weg hierzu führt über eine Drohung auf der Diagonalen b5-e8, die Schwarz zu einer L/L-Opposition zwingt. Tut er das gleich, hebt Weiß Madrasi auf, indem der wL über zwei Tempo-Zwischenschachs aufs Ausgangsfeld zurückpendelt und den Hauptplan ermöglicht. Schwarz aber hat Zeit für ein Zwischenmanöver, das auf Kosten der Märchenbedingung den Hauptplan zunichte macht. Nach diesem Intermezzo muss Weiß den sL ungefährdet schlagen dürfen, um am wL-Matt auf der Diagonalen fest zu halten. Das erfordert aber eine mit dem Schlüssel beginnende Planabsicherung, die den sL in der Opposition auf ein ungedecktes Feld lenkt. Das ganze sehe ich als eine gelungene, logisch saubere und wohltuend streng an den spezifischen Möglichkeiten ausgerichtete Strategieaufgabe, in der auch Schwarz mündig miteinbezogen ist. Bei nur zwei Optionen bleibt das Geschehen zudem noch angenehm nachvollziehbar, was auch zur Hoffnung auf das begehrte "C+"-Etikett berechtigt. - 1.c4+? Kb4 2.Sc2+ e1S [- Normal]!; 1.Le6!? (droht 2.Ld7+ L:h3 [- Normal] 3.e6+ L:e6 4.K:e6#, 1.- L:d6+ K:d6 e1S 3.Ld7+ etc.) 1.- Ta1! (droht 2.- Ka~ [- Normal]!) 2.T:a1 [- Madrasi] L:h3! und kein Matt im 6. Zug; 1.Lf7! (droht 2.Le8#, 1.- Ta1? 2.T:a1 [- Madrasi] und Matt im 4. Zug) 1.- Lf3! (2.Le8+? Lh5 [- Normal]!) 2.Le6! (2.- Ta1 3.T:a1 [- Madrasi] Lg4 4.L:g4 L:d6+ 5.K,B:d6 ~ 6.Ld7#) 2.- Lg4 (3.L,B:g4?) 3.Lc4+ [- Madrasi]! Kc6 4.Ld5+ Kb5 5.c4+ Kb4 6.Sc2#.

2. Preis: 13220

Reto Aschwanden

Jean-Marc Loustau

wKg2, wTc6, wLf7, wSf6h6, wBe3g5, wLLa7c2e6, wTLb5d1h4, sKe5, sLa3, sSf8g1, sBc4g4, sLLa2b1b6, sTLa4

#2 vv (13+10)

= Turm-Lion

= Läufer-Lion

2. Preis: Nr. 13220 von Reto Aschwanden & Jean-Marc Loustau: Das zyklische Arrangement von zwei aus drei Themamatts in drei Phasen, á la AB./C.A/.CB, findet sich im orhodoxen Zweizüger normalerweise auf drei schwarze Paraden wieder, wobei die Abfolge CB (und nicht BC) aus dem Karussell ein Pseudo-Karussell macht und dort meist auf technischer Basis eines schwarzen Grimshaws realisiert wird (R. Aschwanden: "Die Karussell-Familie", Die Schwalbe, Aug. 2001, S. 149ff). Wenn man das Schema in der 3x3 Matrix anschaut, fällt die nicht belegte Diagonale auf, die geradezu nach einer Versorgung mit dem nächst freien Buchstaben schreit. Dieses "D" gelang den Autoren bei maßvoller Nutzung von fremdem Figurenmaterial, welches den Mechanismus in bewährter Weise durch Besetzen, bzw. Räumen von Sprungfeldern auf sich kreuzenden Linien ermöglicht. - 1.LLb3? (droht 2.LLc5# A) 1.- LLd3 a 2.Tc5# B, 1.- c3 b 2.Sf:g4# D (1.- c:b3 2.Sf:g4#), aber 1.- LLf2!; 1.TLe4? (droht 2.Sh:g4# C) 1.- LLd3 a 2.Sf:g4# D, 1.- c3 b 2.LLc5# A, aber 1.- TLd4!; 1.LLd4! (droht 2.Sf:g4# D) 1.- LLd3 a 2.Sh:g4# C, 1.- c3 b 2.Tc5# B.

1. Preis: 13067v

Klaus Wenda

wKf8, wTb1, wLc4f2, wSc3, wBa2b2c2c5f3f7, wDLg7, wSRe2, sKd1, sLa1, sSh1, sBd2

s#11 (13+4)

Anticirce (Typ Cheylan)

= Leo, = Moa

1. Preis: Nr. 13067v von Klaus Wenda: Das Siegerstück: Weiß muss Springer und Moa die Plätze tauschen lassen, damit der - dann eigentlich gefesselte - Bauer zum Damenumwandlungsmatt mit Besetzung des Repulsfeldes gezwungen werden kann (ein Ergebnis aus der Forschungsarbeit zur Rückstellkonflikt-Thematik für das 8. WCCT damals?). Entscheidend ist der 6. Zug, bei dem der Moa e2 mit Schach betritt und nicht durch einen Umwandlungszug des Bd2 verstellt werden darf. Dazu sind spannende "Schwalbe"-Züge des Leos auf der g-Linie vonnöten, die einerseits die Fesselung des Bd2 bewerkstelligen und andererseits zur Rückkehr zum Selbstblock auf g7 führen. Das alles basiert auf spezifischen Effekten, bei denen das wenige Märchenschachmaterial und die Bedingung durchweg gut genutzt werden. Schwarz hat zwar immer nur einen Zug, aber die Anstrengungen konzentrieren sich gerade darauf, dass das bis zum Finale (einschließlich!) auch so bleibt. - 1.Le1? d:e1D [sD → d8]#, aber 1.- d:e1S[sS → b8]/T[sT →,h8]+!; 1.MOd4! Kc1 2.Se2+ Kd1 3.LEg1 Kc1 4.LEg5+ Kd1 5.Sf4 Kc1 6.MOe2+ Kd1 7.MOc3 Kc1 8.Se2+ Kd1 9.LEg1 Kc1 10.LEg7+ Kd1 11.Le1 d:e1D [sD → d8]#.

Metzingen, den 18.8.2009


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